Probleme mit "Starliner" US-Astronauten müssen bis Februar auf ISS bleiben
Sie sollten schon längst wieder auf der Erde sein, doch die Rückkehr der beiden US-Astronauten von der Raumstation ISS verzögert sich erneut. Jetzt will die NASA sie im Februar abholen - mit einem Raumschiff von SpaceX statt von Boeing.
Zwei Astronauten, die aufgrund von Problemen mit Boeings "Starliner" bereits deutlich länger als ursprünglich geplant an Bord der Internationalen Raumstation (ISS) sind, sollen nun erst im kommenden Februar zur Erde zurückkehren.
Das teilte die US-Raumfahrtbehörde NASA bei einer Pressekonferenz mit. Dazu werden die beiden ein anderes Raumschiff, nämlich die "Crew Dragon" von SpaceX, nutzen. Die Entscheidung sei aus Sicherheitsgründen getroffen worden, sagte NASA-Chef Bill Nelson.
Mission sollte nur eine Woche dauern
Die NASA-Astronautin Suni Williams und ihr Kollege Barry Wilmore waren Anfang Juni mit dem ersten bemannten Testflug der "Starliner" an der ISS angekommen. Eigentlich war die Mission nur für rund eine Woche geplant gewesen, dann aber traten zahlreiche technische Probleme am "Starliner" auf - unter anderem gab es Heliumlecks sowie Schwierigkeiten mit den Triebwerken.
Daraufhin hatte die NASA lange überlegt, ob es besser sei, die beiden Astronauten dennoch mit dem "Starliner" oder doch lieber - wie jetzt angekündigt - erst Monate später mit dem im September startenden "Crew Dragon" zur Erde zurückzuholen.
Boeings Pannenserie reißt nicht ab
Der "Starliner" des in letzter Zeit von Pannen geplagten US-Luft- und Raumfahrtunternehmens Boeing ist ein teilweise wiederverwendbares Raumfahrzeug, das aus einer rund drei Meter hohen Kapsel für die Besatzung und einem Servicemodul besteht. Im Unterschied zum "Crew Dragon" von SpaceX landet es nicht auf dem Wasser, sondern auf der Erde.
Im Mai 2022 hatte der "Starliner" erstmals einen erfolgreichen unbemannten Flug zur ISS absolviert und dort vier Tage verbracht. Künftig soll er als Alternative zur "Crew Dragon"-Raumkapsel Astronauten zur ISS transportieren.