Boeing-Raumkapsel "Starliner" erreicht erstmals ISS
Die krisengeplagte Boeing-Raumkapsel "Starliner" hat es erstmals zur Internationalen Raumstation ISS geschafft. Sie dockte in der Nacht an. Zuvor waren mehrere Versuche gescheitert.
Nach dem Start vom Weltraumbahnhof Cape Canaveral ist der "Starliner" von Boeing erstmals an der ISS angekommen. Das unbemannte Raumschiff dockte in der Nacht nach gut eintägigem Flug an dem Außenposten der Menschheit rund 400 Kilometer über der Erde an.
Der wichtige Test für den krisengeplagten "Starliner" ist damit zunächst geglückt. Das Projekt liegt wegen einer Reihe von Problemen mehr als zwei Jahre hinter dem Zeitplan.
Projekt liegt deutlich hinter dem Zeitplan zurück
Boeings Raumschiff soll künftig als Alternative zur "Crew Dragon"-Raumkapsel von SpaceX Astronauten zur ISS transportieren. Das hätte eigentlich schon längst passieren sollen, aber bei einem ersten Test im Dezember 2019 hatte es das Raumschiff - unter anderem wegen eines Problems mit der automatischen Zündung der Antriebe - nicht zur ISS geschafft.
Im vergangenen Jahr wurde die Mission mehrfach verschoben - und dann musste der "Starliner" schließlich wegen Ventil-Problemen komplett zurück in die Werkstatt.
NASA spricht von "Meilenstein"
Die NASA hatte den Start als "Meilenstein" bezeichnet. An Bord sind über 300 Kilogramm Fracht, darunter Vorräte für die Besatzung der ISS. Der "Starliner" ist ein teilweise wiederverwendbares Raumfahrzeug, das aus einer Kapsel für die Besatzung und einem Servicemodul besteht, das mit einer Rakete gestartet werden kann. Nach der Zulassung für den Transport von Menschen kann es bis zu vier Besatzungsmitglieder zur ISS befördern.