Wahlkampf der Republikaner Trump gewinnt Vorwahl in Iowa deutlich
Bei der ersten Vorwahl der Republikaner um die US-Präsidentschaftskandidatur der Partei hat Ex-Präsident Trump einen klaren Sieg eingefahren. Floridas Gouverneur DeSantis landete auf dem zweiten Platz.
Bei der ersten Vorwahl der Republikaner um die US-Präsidentschaftskandidatur der Partei hat der frühere Amtsinhaber Donald Trump einen klaren und überraschend schnellen Sieg eingefahren. Mehrere US-Fernsehsender erklärten den Ex-Präsidenten am Montagabend (Ortszeit) schon gut 30 Minuten nach dem Start der Abstimmung zum Sieger.
Den zweiten Platz - mit deutlichem Abstand hinter Trump - holte Floridas Gouverneur, Ron DeSantis. Die frühere US-Botschafterin bei den Vereinten Nationen, Nikki Haley, landete an dritter Stelle. Die beiden lieferten sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen um Platz zwei.
Den Berechnungen des Senders CNN zufolge holte Trump mehr als 50 Prozent der Stimmen. DeSantis und Haley lagen etwa 30 Prozentpunkte dahinter: sehr nah beieinander, DeSantis jedoch mit knappem Vorsprung vor Haley. Noch mal weit abgeschlagen dahinter auf dem vierten Platz landete der Unternehmer Vivek Ramaswamy, der noch in der Nacht (Ortszeit) aus dem Rennen ausstieg und sich hinter Trump stellte.
Trump als Favorit ins Rennen gegangen
Der Sieg Trumps war erwartet worden. Der 77-Jährige führte in Umfragen mit großem Abstand vor DeSantis und Haley. Haley war vor Monaten sehr schwach in den Wahlkampf gestartet, hatte sich in Umfragen aber nach und nach stetig nach oben gearbeitet.
DeSantis wiederum hatte zu Beginn des Wahlkampfes noch als aussichtsreichster interner Konkurrent für Trump gegolten - für ihn ging es in Umfragen in den vergangenen Monaten jedoch deutlich bergab. Er dürfte angesichts des zweiten Platzes in Iowa aufatmen und reagierte mit Genugtuung auf sein Abschneiden. Haley wiederum gab sich kämpferisch und warnte davor, sie vorzeitig abzuschreiben.
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Trump: "Wir werden zusammenkommen"
Trump, der in den letzten Monaten wiederholt Rache an seinen politischen Gegnern geschworen hat, verkündete in seiner Siegesrede am Montagabend in Iowa eine Botschaft der Einheit. "Wir wollen zusammenkommen, egal ob es sich um Republikaner oder Demokraten, Liberale oder Konservative handelt", sagte Trump. "Wir werden zusammenkommen. Es wird schon bald so weit sein."
Vor Hunderten jubelnden Anhängern im Horizon Events Center in Clive warf er Präsident Joe Biden vor, "unser Land völlig zu zerstören". "Vor drei Jahren waren wir eine großartige Nation, und heute lachen die Leute über uns", so Trump.
Trumps Anhänger feierten den Sieg des Ex-Präsidenten in Iowa als "unglaublich" und "historisch". Der prominente republikanische Senator, Lindsey Graham, schrieb auf der Plattform X, die Vorwahlen seien nun "praktisch vorbei". Die Republikanerin Elise Stefanik aus der Fraktionsführung im US-Repräsentantenhaus rief die übrigen Bewerber auf, auszusteigen, damit sich die Partei hinter Trump versammeln könne. Auf X schrieb sie, die übrigen Anwärter hätten "keine Chance zu gewinnen".
Abstimmung in Iowa läutet Wahljahr ein
In den USA bestimmt die Parteibasis ihre Kandidatin oder ihren Kandidaten für die Präsidentenwahl. Das Abstimmungsverfahren der Vorwahlen ist komplex und von Staat zu Staat unterschiedlich. Der Auftakt der republikanischen Vorwahlen in Iowa läutet das Wahljahr ein. Am 5. November findet schließlich die eigentliche Präsidentenwahl statt.
Iowa hat zwar zahlenmäßig geringe Bedeutung für die Kandidatenkür. Doch wer in dem kleinen Bundesstaat im Mittleren Westen gut abschneidet, kann mit Rückenwind bei den künftigen Abstimmungen rechnen.
Lokale Parteiversammlungen trotz Eiseskälte
Die Entscheidung fiel nicht in Wahllokalen, sondern bei kleinen Parteiversammlungen, sogenannten Caucus-Treffen. Sie fanden am Abend (Ortszeit) an ganz verschiedenen Orten bei extremer Kälte statt. Die Anhänger der Republikaner kamen trotz Temperaturen von minus 20 Grad und mehr in Kirchen oder Gemeindesälen zusammen, um für ihren Favoriten oder ihre Favoritin zu stimmen.
Ein Wintersturm hatte den Wahlkampf am Wochenende beeinträchtigt - etliche Wahlkampfauftritte wurden abgesagt. Auf den Sturm folgte dann extreme Kälte, der Wetterdienst warnte vor "lebensgefährlichen" Bedingungen.
Trumps Kontrahenten weit abgeschlagen
Umfragen hatten Trump vorab durchgehend klar in der Favoritenrolle bei der Abstimmung gesehen. Trump lag dann letztlich auch mit weitem Abstand vor seinen parteiinternen Mitstreitern.
Bei den Demokraten läuft das Prozedere der Vorwahlen in diesem Jahr etwas anders. Das Rennen bei ihnen gilt außerdem als ausgemacht. Amtsinhaber Biden will für seine Partei noch einmal ins Weiße Haus einziehen. Ernstzunehmende Konkurrenz in seiner Partei hat der 81-Jährige nicht.