Eine Dauerfeuer-Vorrichtung

USA Supreme Court kippt Verbot von Bump Stocks

Stand: 14.06.2024 18:25 Uhr

Der Oberste Gerichtshof der USA hat das Verbot von sogenannten Bump Stocks für Schusswaffen aufgehoben. Mit ihnen können halbautomatische Waffen so schnell wie Maschinengewehre abgefeuert werden. Ein Waffenhändler aus Texas hatte geklagt.

Das Oberste Gericht der USA hat ein noch unter dem damaligen Präsidenten Donald Trump verhängtes Verbot sogenannter Bump Stocks für Schusswaffen gekippt. Dabei handelt es sich um Vorrichtungen, mit denen die Geschwindigkeit von halbautomatischen Waffen stark erhöht wird (Deutsch: Schnellfeuerkolben). Damit erreichen sie Kritikern zufolge eine ähnliche Wirkung wie vollautomatische Maschinengewehre.

Der Supreme Court gab einem texanischen Waffenhändler recht, der gegen das Verbot geklagt hatte. Er argumentierte, das Justizministerium habe das Zubehör zu Unrecht als illegales Maschinengewehr eingestuft. Sechs der neun Richterinnen und Richter entschieden, dass sich die Trump-Regierung beim Erlassen des Verbots nicht an geltendes Waffenrecht gehalten habe.

"Ein Bump Stock verwandelt ein halbautomatisches Gewehr ebenso wenig in ein Maschinengewehr wie ein Schütze mit einem blitzschnellen Finger am Abzug", hieß es in der Begründung der Mehrheit des Gerichts. Für ein Verbot müsse der Kongress tätig werden, schrieb Richter Samuel Alito in einer weiteren Stellungnahme.

"Tödliche Konsequenzen"

Die drei als liberal geltenden Richterinnen Sonia Sotomayor, Elena Kagan und Ketanji Brown Jackson widersprachen. "Wenn ich einen Vogel sehe, der wie eine Ente läuft, wie eine Ente schwimmt und wie eine Ente quakt, nenne ich diesen Vogel eine Ente", hieß es in der von Sotomayor verfassten abweichenden Meinung. Sie nenne halbautomatische Waffen mit Bump Stocks Maschinengewehre. Die Entscheidung des Gerichts werde "tödliche Konsequenzen" haben. 

Mehr als 1.000 Schüsse in elf Minuten

Über die Bump Stocks war nach dem Massaker von Las Vegas im Oktober 2017 eine heftige Debatte entbrannt. Der Todesschütze nutzte die Vorrichtung, als er von einem Hotelzimmer das Feuer auf die Zuschauer eines Konzertes eröffnete, 60 Menschen tötete und Hunderte weitere verletzte. Innerhalb von nur elf Minuten feuerte er mehr als 1.000 Schüsse in die Menschenmenge.

Bump Stocks 2018 verboten

Bump Stocks sind vergleichsweise einfach selbst anzufertigen und werden im Internet für wenig Geld verkauft. Die Trump-Regierung hatte das Verbot im Dezember 2018 erlassen und somit den Erwerb und Besitz der Vorrichtungen illegal gemacht. Wer sie davor besessen hatte, musste sie zerstören oder an die Waffenbehörde abgeben.

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichtete Deutschlandfunk am 14. Februar 2019 um 05:05 Uhr.