Schusswechsel mit Israels Militär Ägyptischer Soldat im Grenzgebiet bei Rafah getötet
Mit dem Vorrücken in Rafah kämpfen israelische Einheiten in direkter Nähe zur ägyptischen Grenze. Jetzt kam es zu einem Schusswechsel zwischen den Truppen beider Länder - ein ägyptischer Soldat wurde getötet.
Bei einem Schusswechsel zwischen israelischen und ägyptischen Truppen nahe der Grenze zum Gazastreifen ist ein ägyptischer Soldat getötet worden. Nach Angaben des ägyptischen Militärs handelt es sich bei dem getöteten Soldaten um einen Grenzschützer. Es ist das erste öffentlich bekannte Todesopfer auf ägyptischer Seite seit Beginn des Krieges im Gazastreifen.
Israels Armee bestätigte einen Schusswechsel an der Grenze zu Ägypten. Der Vorfall werde geprüft und es würden bereits Gespräche mit dem Nachbarland geführt, teilte das israelische Militär mit. Details wurden nicht genannt.
Unklarheit über Hintergrund der Schüsse
Nach Informationen der israelischen Nachrichtenseite ynet, die sich auf Militärkreise beruft, sollen ägyptische Soldaten das Feuer eröffnet haben. Diese Angaben ließen sich jedoch nicht unabhängig prüfen. Dem Bericht zufolge sollen bei dem anschließenden Schusswechsel auch weitere Soldaten aus dem Nachbarland verletzt worden sein. Ein ägyptischer Regierungsvertreter berichtete dagegen der Nachrichtenseite Al-Arabi, dass die israelischen Truppen zuerst geschossen hätten.
Angespanntes Verhältnis zwischen Israel und Ägypten
Die Lage an der Grenze hatte sich zuletzt nach der Ausweitung des israelischen Militäreinsatzes in Rafah im Süden des Gazastreifens weiter zugespitzt. Israelische Truppen waren dort vor drei Wochen weiter vorgerückt und hatten am Grenzübergang Rafah auf palästinensischer Seite wie auch in einem Grenzstreifen zwischen Ägypten und Gaza die Kontrolle übernommen.
Schon zu Beginn des Krieges im Oktober vergangenen Jahres kam es zu einem Zwischenfall, bei dem Israel nach eigenen Angaben versehentlich einen ägyptischen Militärposten in der Nähe des Grenzübergangs Kerem Schalom beschoss. Vor Kriegsbeginn kam es an der Grenze beider Länder auch mehrmals zu tödlichen Anschlägen militanter Gruppierungen.
Seit Beginn des Krieges im Gazastreifen, der durch den Terrorangriff der militant-islamistischen Hamas ausgelöst wurde, wird der ohnehin als "kalt" bezeichnete Frieden zwischen den beiden Ländern auf die Probe gestellt. Inzwischen ist das Verhältnis vor allem von gegenseitigen Schuldzuweisungen überschattet.