Der Vollmond ist am Himmel über Berlin zu sehen.

Himmelsphänomene "Blauer Mond" trifft Supermond

Stand: 30.08.2023 14:42 Uhr

Heute Nacht treffen zwei Himmelsphänomene zusammen: Es gibt einen "Blauen Mond" und einen Supermond. Wie oft passiert das? Und leuchtet der Erdtrabant dann wirklich bläulich?

In der Nacht zum Donnerstag fallen zwei Himmelsphänomene zusammen - ein sogenannter "Blauer Mond" und ein Supermond. Beim "Blauen Mond" handelt es sich allerdings nicht um ein Weltraum-Spektakel, bei dem der Erdtrabant blau leuchtet. Die Bezeichnung bezieht sich vielmehr auf das Phänomen, dass innerhalb eines Monats gleich zwei Mal ein Vollmond zu sehen ist. 

Kürzerer Mondzyklus

Das passiert im Schnitt etwa alle zwei bis drei Jahre. Denn der Mondzyklus dauert 29,5 Tage, unsere Kalendermonate aber zwischen 28 und 31 Tagen. Weil die beiden Zyklen nicht ganz übereinstimmen, gibt es daher hin und wieder zwei Vollmonde in einem Kalendermonat - und der zweite Vollmond wird dann "Blauer Mond" genannt. Zuletzt trat dieses Ereignis am 31. Oktober 2020 ein, der nächste "Blaue Mond" nach diesem Jahr wird für den 31. Mai 2026 erwartet. 

Woher kommt aber die Bezeichnung? "Der Begriff kam in Amerika im 19. Jahrhundert auf", erläutert Marcus Brüggen, Astrophysiker an der Hamburger Sternwarte, gegenüber tagesschau.de. "Allerdings bezeichnete er damals etwas anderes, nämlich vier Vollmonde innerhalb einer Jahreszeit." Doch im 20. Jahrhundert habe sich die Bedeutung, auch durch eine Fachzeitschrift, verändert.

Mond erscheint sieben Prozent größer

In der Nacht zu Donnerstag wird der "Blaue Mond" zudem gleichzeitig zum Supermond: Bei diesem Phänomen kommt der Mond, dessen Umlaufbahn leicht elliptisch ist, der Erde nach Angaben der US-Raumfahrtbehörde NASA mit einem Abstand von rund 363.300 Kilometern besonders nahe. Normalerweise ist er im Schnitt etwa 380.000 Kilometer entfernt - an seinem entferntesten Punkt sogar 405.000 Kilometer. Der Vollmond wirkt daher leicht größer als in anderen Vollmondnächten und kann wegen seiner Gravitation auch stärkere Auswirkung auf Ebbe und Flut haben.

"Der Mond erscheint heute Nacht etwa sieben Prozent größer als normalerweise", erklärt Brüggen. Dadurch scheint er auch etwas heller. Beobachten könne man das Spektakel überall in Deutschland - wenn das Wetter mitspielt. "Am schönsten erscheint der Mond immer, wenn er nahe dem Horizont ist, also kurz nach Sonnenuntergang oder kurz vor -aufgang."

Für sich seien "Blauer Mond" und Supermond keine seltenen Phänomene, so Brüggen. "Doch dass beide zusammenfallen, passiert dann doch nur etwa alle zehn Jahre einmal. Das kann man sich also durchaus mal anschauen."