Wegen Fehlfunktion NASA fährt Betrieb von "Hubble"-Teleskop herunter
Seit fast 35 Jahren umkreist das "Hubble"-Teleskop die Erde - doch die Altersschwäche der Technik macht sich bemerkbar. Die NASA schaltet nun einige Instrumente zur Ausrichtung des Observatoriums ab, um es länger betreiben zu können.
Die US-Raumfahrtbehörde NASA fährt die Aktivitäten des altersschwachen Weltraumteleskops "Hubble" etwas herunter. Das Teleskop, das seit fast 35 Jahren im Einsatz ist, befinde sich schon seit rund zwei Wochen in einer Art Sicherheitsruhemodus, teilte die NASA bei einer Pressekonferenz mit.
Von den sechs Gyroskopen an Bord von "Hubble", mit denen unter anderem die Ausrichtung des Teleskops gesteuert wird, funktionierten nur noch drei. Und eines davon hatte zuletzt wiederholt fehlerhafte Daten gesendet - Reparaturversuche blieben erfolglos. Deswegen sei nun entschieden worden, "Hubble" bis auf Weiteres nur noch mit einem aktiven Gyroskop zu betreiben - und ein weiteres für einen späteren Einsatz bereitzuhalten.
NASA: "Hubble" liegt nicht in den letzten Zügen
Das werde "geringfügige Einschränkungen" zur Folge haben, erklärte die NASA. Das Observatorium werde nicht mehr so wendig sein wie zuvor und länger brauchen, um Ziele anzuvisieren. "Es wird auch keine Objekte mehr verfolgen können, die näher sind als der Mars, aber das sind Ziele von "Hubble" selten", teilte die Raumfahrtbehörde weiter mit.
Ab Mitte Juni werde "Hubble" wohl wieder für wissenschaftliche Erkundungen zur Verfügung stehen, hieß es weiter. Die NASA betonte, dass das Teleskop noch lange genutzt werden könne. "Wir glauben nicht, dass "Hubble" in den letzten Zügen liegt", sagte Projektleiter Patrick Crouse. "Hubble" werde nicht mehr so viele Beobachtungen ausführen können, werde aber über das Ende dieses Jahrzehnts hinaus wissenschaftlich wertvoll sein, so die Verantwortlichen.
Nachfolger "Webb" seit 2022 in Betrieb
Die Weltraumbehörde plant vorerst keine Mission, um das Observatorium auf eine höhere Umlaufbahn zu bringen, was seine Lebensdauer verlängern könnte, sagte Mark Clampin, NASA-Direktor für Astrophysik. Ein Milliardär hatte zuvor angeboten, den Auftrag zu sponsern. Clampin sagte, dass die Risiken eines solchen Manövers den potenziellen Nutzen überwögen und dass weitere Analysen erforderlich seien.
Das Observatorium ist so groß wie ein Bus und war 1990 ins All gebracht worden. Mit seinen Bildern hat "Hubble" bahnbrechende wissenschaftliche Erkenntnisse geliefert - unter anderem hat es bestätigt, dass es gigantische Schwarze Löcher in den Zentren von Galaxien gibt und sich der Kosmos immer schneller ausdehnt. 2022 wurde der größere und leistungsfähigere Nachfolger von "Hubble", das Weltraumteleskop "Webb", in Betrieb genommen.
In einer früheren Version dieses Artikels hieß es, das Weltraumteleskop "Webb" sei im Jahr 2021 in Betrieb genommen worden. Richtig ist, dass der Start von der Erde 2021 erfolgte, in Betrieb genommen wurde das Teleskop aber erst im Folgejahr. Wir haben die Jahreszahl korrigiert.
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