Defizit in den Staatskassen Krieg kostet Russland Milliarden
Die russische Wirtschaft leidet unter dem Krieg, den das Land gegen die Ukraine führt. Dabei machen nicht nur die hohen Ausgaben dem Staatshaushalt zu schaffen - auch die Teilmobilmachung wird zum Problem.
Der russische Staat hat im vergangenen Jahr wegen der hohen Kosten für den Krieg gegen die Ukraine rote Zahlen geschrieben. Das Defizit summiere sich auf 3,3 Billionen Rubel (rund 44 Milliarden Euro), wie Finanzminister Anton Siluanow mitteilte. Das entspricht 2,3 Prozent des Bruttoinlandsproduktes (BIP).
Angesichts der massiven westlichen Sanktionen wegen des Krieges gegen die Ukraine habe sich die russische Wirtschaft aber vergleichsweise gut behauptet: Der Herbstprognose des Internationalen Währungsfonds (IWF) zufolge dürfte das BIP 2022 lediglich um 3,4 Prozent zurückgegangen sein und könnte 2023 noch einmal um 2,3 Prozent sinken.
Vor Beginn des Angriffskrieges am 24. Februar hatte die Regierung einen Überschuss in Höhe von einem Prozent der Wirtschaftsleistung angestrebt. Noch im vergangenen September prognostizierte Präsident Wladimir Putin einen Überschuss von fast einer halben Billion Rubel.
Defizit könnte 2023 weiter steigen
Doch aufgrund des Krieges war die Regierung in den vergangenen Monaten dazu gezwungen, den mit Milliarden gefüllten Staatsfonds anzuzapfen und bei Auktionen bei heimischen Geldgebern neue Kredite aufzunehmen. Siluanow räumte kürzlich ein, dass die westliche Preisobergrenze für russisches Öl das Haushaltsdefizit im Jahr 2023 vergrößern könnte. Ein größeres Defizit sei möglich, wenn "die Einnahmen niedriger sind als geplant", sagte der Minister vor Reportern.
Die russische Zentralbank warnte zuletzt vor gestiegenen wirtschaftlichen Risiken durch den Krieg. "Der Arbeitskräftemangel nimmt in vielen Branchen aufgrund der Auswirkungen der Teilmobilmachung zu", erklärten die Währungshüter. Diese führe seit September dazu, dass Hunderttausende Russen entweder zur Armee einberufen wurden oder das Land verlassen haben. Sie stehen damit dem Arbeitsmarkt nicht mehr zur Verfügung.