Schwaches China-Geschäft Deutsche Exporte nach Übersee legen zu
Die deutschen Exporte in Länder außerhalb der EU sind trotz eines stark sinkenden China-Geschäfts gestiegen. Die USA bleiben wichtigster Abnehmer, während Exporte nach Russland um 60,1 Prozent eingebrochen sind.
Trotz eines spürbaren Rückgangs der Geschäftsbeziehungen zu China sind die deutschen Exporte nach Übersee im Februar erneut gestiegen. Die Ausfuhren in die Länder außerhalb der Europäischen Union stiegen um 5,2 Prozent im Vergleich zum Vormonat auf insgesamt 61,2 Milliarden Euro, wie das Statistische Bundesamt heute bekannt gab.
Im Vergleich zum Februar 2022 erhöhten sich die Exporte um 6,1 Prozent. "Dieser wertmäßige Anstieg ist auch vor dem Hintergrund der stark gestiegenen Außenhandelspreise zu sehen", erklärten die Statistiker. Mengenmäßig fielen die Ausfuhren in die sogenannten Drittstaaten jedoch um 5,4 Prozent niedriger aus als im Vorjahresmonat.
China-Geschäft schrumpft
Die USA blieben der wichtigste Abnehmer von "Made in Germany" -Produkten. Im Februar wurden Waren im Wert von 13,1 Milliarden Euro in die USA geliefert, ein Anstieg von 19,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat.
Im Gegensatz dazu sanken die Exporte nach China um 12,4 Prozent auf 7,9 Milliarden Euro. Die erwartete Erholung des China-Geschäfts durch das Ende der strengen Corona-Politik blieb aus. Experten sehen jedoch viel Aufholpotenzial im Außenhandel mit China, dessen Wirtschaft in diesem Jahr voraussichtlich doppelt so schnell wachsen könnte wie im Jahr 2022.
Exporte nach Russland brechen ein
Die Exporte nach Großbritannien stiegen um 6,1 Prozent auf 6,2 Milliarden Euro. Dagegen brachen die Exporte nach Russland aufgrund der Sanktionen infolge des Krieges gegen die Ukraine um 60,1 Prozent auf 0,8 Milliarden Euro ein. Russland belegte damit nur noch den 14. Platz der wichtigsten Bestimmungsländer für deutsche Exporte außerhalb der EU. Im Februar 2022, vor dem Angriff auf die Ukraine, hatte Russland noch den fünften Platz belegt.
Der Handel mit den sogenannten Drittstaaten macht fast die Hälfte aller deutschen Exporte aus. Der Frühindikator liefert damit schnelle Ergebnisse für einen wichtigen Teil des deutschen Außenhandels. Da sich das Geschäft mit Drittstaaten nicht immer parallel zum Handel mit den EU-Ländern entwickele, seien auf dieser Basis keine Prognosen für die Gesamtergebnisse des Außenhandels möglich, so die Statistiker.