Dänemark Wirtschaftsboom dank Abnehmspritze
Die dänische Zentralbank prognostiziert für das laufende Jahr deutlich mehr Wirtschaftswachstum. Ein Grund: Die Erfolge des Pharmakonzerns Novo Nordisk, der eine Abnehmspritze auf den Markt gebracht hat.
Der wirtschaftliche Erfolg des dänischen Pharmakonzerns Novo Nordisk beflügelt die Konjunktur des ganzen Landes. Die dänische Zentralbank hat ihre Prognose für das Wirtschaftswachstum des Landes nahezu verdoppelt. Das Bruttoinlandsprodukt werde in diesem Jahr voraussichtlich um 2,4 Prozent zulegen, sagten die Währungshüter heute voraus. Bislang waren sie von 1,3 Prozent ausgegangen. Für das kommende Jahr wird ein Plus von 1,4 (bislang: 1,3) Prozent vorausgesagt.
Einer der Hauptgründe für die höhere Prognose ist laut den Währungshüter der Erfolg des durch seine Abnehmspritzen bekannten heimischen Pharmakonzerns Novo Nordisk. Die Nummer eins Novo Nordisk stellt unter den Markennamen Wegovy und Ozempic gefragte Medikamente zur Gewichtsreduzierung und zur Behandlung von Diabetes her. Ozempic und Wegovy haben Novo Nordisk zu Rekordumsätzen verholfen und es zum wertvollsten börsennotierten Unternehmen in Europa gemacht, noch vor dem französischen Luxusgüterkonzern LVMH.
Zwei entscheidende Wachstumsfaktoren
Zwar findet viel Produktion des Unternehmens im Ausland statt. In die Berechnung des dänischen Bruttoinlandsproduktes fließt laut den Zentralbankern aber auch die Produktion des Unternehmens im Ausland in die ein, obwohl viele der Arbeitsplätze außerhalb Dänemarks angesiedelt seien.
Neben dem Erfolg von Novo Nordisk treibt auch die Wiederinbetriebnahme des dänischen Tyra-Gasfeldes in diesem Monat die Konjunkturaussichten nach oben. Dieses war 2019 für die weitere Erschließung vorübergehend geschlossen worden. "Ohne diese beiden Faktoren schätzen wir, dass die dänische Wirtschaft in diesem Jahr nur mit einer gedämpften Rate von 0,8 Prozent wachsen wird", sagte Notenbankchef Christian Kettel Thomsen.