Verbraucherklage 401.000 Dieselfahrer gegen VW
Sie klagen gemeinsam und hoffen auf Schadenersatz: Mehr als 401.000 Autokäufer haben sich bereits der Musterfeststellungsklage gegen VW angeschlossen. Wann das Verfahren beginnt, ist noch nicht klar.
Immer mehr Dieselfahrer wollen gemeinsam gegen VW klagen. Drei Monate nach der Einreichung der Verbraucherklage haben sich mehr als 401.000 Autokäufer in das Register beim Bundesamt für Justiz eingetragen. Das meldet die Nachrichtenagentur dpa.
"Die hohe Zahl der Anmeldungen zeigt, dass die Musterfeststellungsklage für viele Betroffene ein wichtiges Instrument ist", sagte der Chef des Verbraucherzentrale Bundesverbands, Klaus Müller. Der Verband will mit der Klage erreichen, dass Dieselfahrer leichter an Schadenersatz kommen. Dabei übernehmen die Verbraucherschützer das Prozessrisiko.
Klageregister noch offen
Wann das Gerichtsverfahren beginnt, ist unklar. Bis dahin können sich Dieselfahrer noch in das Klageregister eintragen. Dabei wird noch nicht geprüft, ob der jeweilige Fall auch zur Klage gegen VW passt. Umstritten ist auch noch, wann mögliche Ansprüche verjährt sind.
Die Anwälte der Verbraucherzentralen wollen für den Prozess auch Beweismittel aus den USA heranziehen. Hier hatte Volkswagen 2017 Straftaten wie Verschwörung zum Verstoß gegen Umweltgesetze und Behinderung der Justizbehörden eingeräumt.
VW wies die Forderungen der Kläger zurück: Die Autos seien genehmigt, technisch sicher und fahrbereit. Der Konzern hatte im September 2015 Manipulationen an Dieselmotoren einräumen müssen. Vom Pflichtrückruf bei Volkswagen sind 2,5 Millionen Autos betroffen.