Letzte Hürde genommen Das EU-einheitliche Ladekabel kommt
Die EU hat endgültig den einheitlichen Ladestandard USB-C beschlossen. Ab Herbst 2024 sollen Smartphones und viele andere Geräte mit einem Kabel geladen werden können - und so Verbraucher und Umwelt geschützt werden.
Der Rat der Europäischen Union hat die Richtlinie zur Einführung eines einheitlichen Ladekabels gebilligt und sie somit endgültig genehmigt. In der EU verkaufte Geräte müssen nun bis spätestens Ende 2024 über einen USB-C-Anschluss verfügen. Neben Smartphones fallen unter anderem auch Tablets, E-Reader, Digitalkameras, Kopfhörer, tragbare Lautsprecher und Tastaturen darunter.
Keine Nachrüstpflicht
Auch für kabelloses Laden soll es bis Ende 2024 einheitliche Standards geben. Für Laptops gelten die Vorgaben, auf die sich Unterhändler der EU-Staaten und des Europaparlaments im Juni verständigt hatten, ab Frühjahr 2026. Eine Nachrüstpflicht für Produkte, die bis dahin auf den Markt gebracht wurden, gibt es nicht.
Die Richtlinie tritt 20 Tage nach der Veröffentlichung im Amtsblatt in Kraft. Danach haben Mitgliedstaaten zwölf Monate Zeit, um die Richtlinie in nationales Recht umzusetzen und weitere zwölf Monate bis zur Anwendung.
420 Millionen Ladegeräte
Die Regelung soll Verbraucher um jährlich bis zu 250 Millionen Euro unnötiger Ausgaben entlasten. Auch die Umwelt soll entlastet werden. "Ein Ladegerät, das für mehrere Geräte geeignet ist, spart Geld und Zeit und hilft uns außerdem, Elektroschrott zu vermeiden", sagte der tschechische Industrieminister Jozef Sikela im Namen der derzeitigen EU-Ratspräsidentschaft.
Nach Angaben des Rats wurden im Jahr 2020 europaweit rund 420 Millionen Ladegeräte verkauft. Im Schnitt besitzen Nutzer drei solcher Geräte, haben aber nur zwei regelmäßig in Gebrauch. Auf diese Weise entstehen laut EU 11.000 Tonnen Elektroschrott. Kritiker monieren, das Vorhaben bremse Innovation aus.