Ein Jahr vor Olympia Pariser Hotelpreise ziehen bereits kräftig an
Wer plant, sich im kommenden Jahr die Olympischen Spiele in Paris anzusehen, sollte sich mit der Hotelbuchung beeilen. Die Übernachtungspreise für Juli 2024 haben sich schon jetzt deutlich verteuert.
Ein Jahr vor dem Start der Olympischen Spiele in Paris rät das Europäische Verbraucherzentrum Deutschland (EVZ) Fans, bei der Hotelbuchung nicht zu lange zu warten. "Die Preise ziehen schon jetzt kräftig an", teilte eine EVZ-Sprecherin mit.
Das Verbraucherzentrum hatte sich testweise die Preise einiger Hotels in der französischen Hauptstadt zum Vergleich angeschaut. Im Februar 2023 seien die Kosten noch moderat gewesen. Mittlerweile koste eine bestimmte Unterkunft, die 2023 im selben Zeitraum für ein langes Wochenende 900 Euro kostet, im August 2024 bereits jetzt mehr als 3.000 Euro.
"Hier kommt es natürlich auf die konkrete Unterkunft an, aber jetzt, wo die ersten Tickets erworben wurden, werden die Preise nur eine Richtung kennen", erklärte die Sprecherin. Aktuell seien Unterkünfte, die besonders verkehrsgünstig liegen, sehr begehrt. Es seien aber noch Zimmer verfügbar.
Kapazitäten werden noch ausgebaut
Die Olympischen Spiele in Paris beginnen in einem Jahr am 26. Juli und dauern bis zum 11. August. In der französischen Hauptstadt stehen den Gästen mehr als 85.000 Hotelzimmer zur Verfügung. Statista-Angaben zufolge verfügte die Stadt Paris im Januar 2023 über rund 1.600 Hotels.
In der Region Île-de-France um Paris herum kommen noch einmal knapp 75.000 Zimmer hinzu, wie es vom örtlichen Tourismuskomitee hieß. Im Großraum Paris sind es insgesamt deutlich mehr als 2.000. Und es kommen bis zum Beginn der Spiele weitere Kapazitäten dazu.
Jährlich besuchen etwa 40 Millionen Touristen die Stadt - im Olympiajahr werden es deutlich mehr werden. Vanguelis Panayotis, Chef eines Beratungsunternehmens für die Hotelbranche, MKG Consulting, erwartet gegenüber der Nachrichtenagentur AFP, dass für die Olympischen Spiele zusätzliche 15 bis 20 Millionen Touristen nach Paris kommen werden.
Noch keine große Nachfrage
Wer nicht selbst nach einem Zimmer suchen will, kann verschiedene Reisepakete buchen, muss dafür aber möglicherweise mehr Geld in die Hand nehmen. Die Olympia-Veranstalter selbst bieten etwa Pakete mit Hotelzimmern und Eintrittskarten für bestimmte olympische Disziplinen an. Für drei Nächte in einem Doppelbett-Zimmer und drei Tickets für Golf, Leichtathletik und Gewichtheben zahlen Reisende etwa knapp 2.100 Euro pro Person.
Fans, die schon Karten haben, können sich auch über deutsche Veranstalter ihre Unterkunft sichern. Bei Vietentours etwa gab es schon die ersten Buchungen, wie der Geschäftsführer Wolfgang Vieten sagt. Allerdings sei die Nachfrage "noch nicht so groß, wie wir uns das gedacht haben, aber mit unserem Katalog im August wird sich das erfahrungsgemäß ändern". Für viele liege Olympia vermutlich noch weit weg.
Tickets sind noch zu haben
Zu den Kosten für die Unterbringung kommen noch die Ticketpreise hinzu. Insgesamt werden zehn Millionen Tickets angeboten, mehr als zwei Drittel sind nach Angaben des EVZ bereits verkauft. Die Tickets kann man nur online auf der offiziellen Olympia-Seite kaufen.
Die Preise für die noch verfügbaren Tickets liegen zwischen 24 und 320 Euro. Die günstigsten Karten (D) gibt es zum Beispiel für die Gruppenphase der Fußballer und Fußballerinnen. Tiefer in die Tasche greifen muss man hingegen für das Finale der Handballerinnen am 10. August in Lille mit 320 Euro in der teuersten Kategorie.
Nahverkehr wird verstärkt
Um die Millionen Touristen und Olympia-Gäste durch Paris zu lotsen, setzen die Olympia-Organisatoren auf verschiedene Verkehrsmittel. Der öffentliche Nahverkehr wird zu den Spielen verstärkt, Pendelbusse sollen Metrolinien entlasten, eine Linie wird gerade noch verlängert. Zusätzliche Bootsverbindungen wird es auf der Seine geben. Auf der Stadtautobahn wird eine Fahrspur für Sportler und Mitwirkende an den Spielen reserviert.
Außerdem werden die Sportstätten mit speziell gestalteten Radwegen miteinander verbunden. An den Wettkampfstätten werden 10.000 temporäre Fahrradstellplätze geschaffen. Zudem wird die Zahl der Leihfahrräder in Paris auf 15.000 erhöht. An den Flughäfen soll der Empfang und Service mit Blick auf die Spiele verbessert werden, kündigte das Verkehrsministerium an. Selbst elektrische Flugtaxis sollen zum Einsatz kommen.