Preise in deutschen Großstädten Wo sich Immobilien als Geldanlage besonders lohnen
Experten des Instituts der deutschen Wirtschaft haben deutschlandweit Kauf- und Mietpreise von Immobilien untersucht. Die Analyse zeigt, wo Investitionen in den Wohnungsmarkt noch attraktiv sind.
Immobilien als Geldanlage scheinen besonders in Ballungszentren an Attraktivität verloren zu haben. Allerdings gibt es durchaus Regionen in Deutschland, in denen sich ein Immobilienkauf als Wertanlage lohnen kann. Das geht aus einer neuen Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) hervor.
Das IW analysierte die Entwicklung der Kauf- und Mietpreise von 70 deutschen Großstädten. Betrachtet wurden dabei die Mietangebote für Wohnungen, Kaufofferten für Wohnungen sowie Kaufangebote für Ein- und Zweifamilienhäuser im Zeitraum von 2015 bis zum dritten Quartal 2023. Anhand der Daten zu Miet- und Kaufpreisen erstellten die Experten Gruppen - sogenannte "Klubs" - von Städten.
Wo Mieten schneller steigen als Kaufpreise
Die "Klubs" können Käufern Hinweise darauf geben, wo der Wohnungsmarkt noch attraktiv ist. Hervorzuheben seien besonders Regionen, wo die Mieten schneller steigen als die Kaufpreise. Diese können aus Sicht der Experten besonders spannend für Investoren sein. Dazu zählen die IW-Ökonomen etwa Fürth, Leverkusen oder Oldenburg. Hier könne "ein Nachziehen der Kaufpreise erwartet werden".
In einigen Regionen ist die Entwicklung derweil genau umgekehrt: In Städten wie Halle steigen die Kaufpreise derzeit schneller als die Mieten. Die IW-Analysten folgern daraus, dass dort bereits Investoren aktiv sind, die damit rechnen, dass die Stadt künftig weiter wachsen und wirtschaftlich attraktiver werden dürfte.
Zugleich zeigt sich in der Analyse, dass nicht nur in den sieben großen deutschen Ballungsregionen Mieten und Kaufpreise zuletzt deutlich gestiegen sind. Auch in Städten wie Rostock, Lübeck, Mainz oder Heilbronn lässt sich laut den Forschern beobachten, dass steigende Mieten und Kaufpreise für Wohnungssuchende zunehmend zu einer Belastung werden. "Aber es sollte auch beachtet werden, dass diese Entwicklungen Ausdruck steigender wirtschaftlicher Attraktivität sind", betonen die IW-Experten.
München und Chemnitz besonders auffällig
Die wirtschaftliche Attraktivität beeinflusst auch das Miet- und Kaufniveau in Bayerns Hauptstadt München. Die Stadt nimmt in der Analyse eine herausgehobene Stellung ein: "Münchens Kaufpreisniveau ist deutlich höher als das in anderen Städten", betonen die Experten. "Die hohen Mieten und Kaufpreise können als das Resultat eines starken Wirtschaftsstandorts und der Konzentration hoher Vermögen gedeutet werden."
Gegensätzlich verläuft der Trend in Chemnitz. Die sächsische Stadt weist "besonders unterdurchschnittliche Werte auf", was aus Sicht der Experten durchaus überrascht. "Tatsächlich kann die Entwicklung von Chemnitz angesichts der insgesamt guten Entwicklung in Sachsen überraschen." Offenbar gebe es gerade in Chemnitz eine Unterbewertung des Standorts.