7,2 Prozent Inflation im April Lebensmittel und Energie bleiben Preistreiber
Die Teuerung in Deutschland bleibt auf hohem Niveau - das bestätigen die Inflationsdaten des Statistischen Bundesamts für den Monat April. Grund ist vor allem der starke Anstieg der Lebensmittelpreise.
Das Statistische Bundesamt hat heute Morgen endgültige Daten zur Inflation in Deutschland für den vergangenen Monat April bekanntgegeben und damit eine erste Schätzung bestätigt. Danach stiegen die Verbraucherpreise gegenüber dem Vorjahresmonat um 7,2 Prozent.
Leichte Abschwächung auf hohem Niveau
Zwar ging die Teuerungsrate damit den zweiten Monat in Folge zurück. Denn im März hatte die Inflation bei 7,4 Prozent gelegen und erstmals seit August 2022 wieder die 8-Prozent-Marke unterschritten. Dennoch ist noch keine deutliche Abschwächung der Preisanstiege zu erkennen.
Vor allem zwei Bestandteile des sogenannten "Warenkorbes", der für die Berechnung der Teuerung herangezogen wird sind dafür verantwortlich: "Die Nahrungsmittel bleiben auch im April der stärkste Preistreiber unter den Waren und Dienstleistungen", so die Präsidentin des Bundesamtes, Ruth Brand.
Nahrungsmittel verteuerten sich den Angaben zufolge im April zum Vorjahresmonat um 17,2 Prozent. Damit schwächte sich der Preisauftrieb in diesem Bereich erstmals in diesem Jahr wieder ab: Im Januar hatten die Nahrungsmittelpreise um 20,2 Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats gelegen, im Februar waren es 21,8 Prozent und im März 22,3 Prozent.
Milch und Brot erheblich teurer
Manche Lebensmittel verteuerten sich stark überdurchschnittlich. Die Preise für Molkerei-Produkte wie Milch lagen gegenüber dem Vorjahresmonat um 34,8 Prozent höher, bei Brot und Getreideerzeugnissen lag das Plus bei 21,3 Prozent bei Zucker, Marmelade, Honig und anderen Süßwaren bei 19,6 Prozent. Obst verteuerte sich binnen Jahresfrist um 6,2 Prozent, Gemüse um 13,7 Prozent. Wie stark der Lebensmittelsektor inzwischen die Gesamtinflation beeinflusst, zeigt die Inflation ohne Energie und Lebensmittel: Sie lag mit 5,8 Prozent deutlich niedriger.
Indes ist die Teuerung bei Energieprodukten im April mit 6,8 Prozent gegenüber dem Vergleichsmonat des vergangenen Jahres sogar niedriger ausgefallen als die Gesamtteuerung. Das liegt einerseits an einem "Basiseffekt", denn im vergangenen April waren die Preise für Benzin, Diesel und Heizöl, aber auch für Gas und Strom nach Beginn des russischen Angriffskrieges in der Ukraine sprunghaft geklettert.
Heizöl deutlich billiger
Laut Statistischem Bundesamt wirkten sich die Preisbremsen für viele Energieprodukte aus. Dennoch kostete Haushaltsenergie im Jahresvergleich 21,1 Prozent mehr: Erdgas verteuerte sich um 33,8 Prozent, Strom um 15,4 Prozent und Holzpellets und Brennholz um 29,8 Prozent. Dagegen wurde leichtes Heizöl 21,8 Prozent günstiger.
Im Vergleich zu den beiden Preistreibern Energie und Lebensmittel kletterten die Preise für Dienstleistungen unterdurchschnittlich um 4,7 Prozent. Bei Waren lag die Rate bei 9,3 Prozent, hier sind die Nahrungsmittelpreise aber enthalten. Gebrauchsgüter wie Möbel verteuerten sich um knapp zehn Prozent, Haushaltsgeräte wurden knapp acht Prozent teurer.