Handel mit Medikamenten Niedrigste Zahl an Apotheken seit Jahrzehnten
In Deutschland gibt es so wenige Apotheken wie seit 40 Jahren nicht mehr. Im März fiel ihre Zahl unter 18.000 Filialen, wie aus Daten der Apothekerverbände hervorgeht.
Die Zahl der Apotheken in Deutschland ist weiter gesunken. Ende März gab es noch 17.939 Apotheken, wie aus Daten der Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände (Abda) hervorgeht, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegen. Das waren 129 Apotheken weniger als Ende vergangenen Jahres. 17 Neueröffnungen standen 146 Schließungen gegenüber.
Damit ist der niedrigste Stand der Apothekenzahl seit mehr als 40 Jahren erreicht. Erfasst werden Hauptapotheken und deren Filialen, von denen Apotheker bis zu drei betreiben können.
Höhere Medikamentenpauschale gefordert
"Jede einzelne Apothekenschließung wirkt sich direkt auf die Versorgungsqualität der Patienten aus", sagte der Vize-Vorsitzende des Deutschen Apothekerverbandes, Hans-Peter Hubmann. Nun stelle sich die Frage, wie lange eine hochwertige Versorgung unter den jetzigen Bedingungen flächendeckend aufrechtzuerhalten sei.
Die Apotheken in Deutschland ringen mit einem verschärften Fachkräftemangel, dem demografischen Wandel, schleppender Digitalisierung und bürokratischen Belastungen. Angesichts einer angespannten wirtschaftlichen Situation in den Apotheken fordert der Verband eine Honoraranhebung. Die seit zehn Jahren nicht erhöhte Pauschale von 8,35 Euro pro rezeptpflichtigem Medikament für Beratung müsse auf 12,00 Euro steigen. Außerdem müsse sie regelmäßig an die Kostenentwicklung angepasst werden.