Auto-Absatz im Oktober Mehr Neuwagen in der EU zugelassen
Im Oktober ist die Zahl der neu zugelassenen Autos in der EU zum dritten Mal in Folge gestiegen. Doch vom Vor-Corona-Niveau sind die Hersteller bei den Verkaufszahlen noch entfernt.
Rund 745.800 Neuwagen haben die Autobauer im Oktober in die Europäische Union ausgeliefert. Das ist ein Plus von 12,2 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat, wie der europäische Herstellerverband ACEA heute mitteilte. Allerdings war der Absatz vor einem Jahr wegen der Chipkrise besonders niedrig. Inzwischen entspannt sich der Teilemangel und es können wieder mehr Autos gebaut und ausgeliefert werden.
Laut ACEA sind im Oktober gut 40 Prozent mehr Fahrzeuge aus dem VW-Konzern neu zugelassen worden als ein Jahr zuvor. Von den Marken des Konzerns setzte nur Porsche weniger Neufahrzeuge ab. BMW kam auf ein Plus von knapp sechs Prozent, Mercedes-Benz verbuchte einen Rückgang um gut drei Prozent. Auch die Opel-Mutter Stellantis setzte in der EU knapp zwei Prozent weniger Fahrzeuge ab als im Vorjahreszeitraum.
Zurückhaltung bei neuen Bestellungen?
Das Segment der E-Autos wächst nach einer Analyse der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft EY bei den Neuzulassungen zwar weiter, verliert aber im Oktober leicht Marktanteile.
Auch wenn der gesamte Pkw-Absatz in der EU im Oktober den dritten Monat in Folge zugelegt hat - eine Trendwende sehen Experten darin noch nicht. Im Oktober kamen vor allem deshalb mehr Neuwagen auf die Straßen, weil die Hersteller ihre Auftragsbestände abbauen. Neue Auftragseingänge verzeichnet die Branche jedoch kaum. Wegen der unsicheren Konjunkturaussichten halten sich potentielle Käufer zurück.
Analysten der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft EY sehen düstere Aussichten für das kommende Jahr. "Wenn das komfortable Auftragspolster abgearbeitet ist und neue Bestellungen aufgrund von Rezessionssorgen und Kaufkraftverlusten ausbleiben, dürfte der Markt erneut unter Druck geraten", so die Einschätzung der EY-Experten.
Insgesamt schwache Jahresbilanz
Auf das Gesamtjahr gerechnet sieht die Zahl der EU-Neuzulassungen zudem nicht mehr ganz so positiv aus: Seit Jahresbeginn wurden ACEA zufolge in der Europäischen Union rund 7,5 Millionen Fahrzeuge neu zugelassen. Das entspricht einem Rückgang um 8,1 Prozent gegenüber den ersten zehn Monaten in 2021.
Das Niveau vor der Corona-Krise haben die Autobauer damit immer noch nicht wieder erreicht. Die Zuwächse in August, September und Oktober reichten auch nicht aus, um die schwachen Vormonate auszugleichen.