Videospiel-Branche Microsoft bei Activision-Übernahme ausgebremst
Die geplante Mega-Übernahme des Videospiele-Herstellers Activision durch Microsoft liegt vorübergehend auf Eis. Ein US-Richter gab dem Antrag der US-Kartellbehörde statt, das Geschäft vorläufig auszusetzen.
Die US-Verbraucherschutzbehörde FTC hat die Übernahme des Videospiel-Herstellers Activision Blizzard durch Microsoft vorübergehend aufgehalten. Bereits zu Beginn der Woche beantragte die FTC bei einem Bundesgericht in San Francisco eine einstweilige Verfügung, um den Abschluss des rund 69 Milliarden Dollar schweren Deals zu verhindern. Ein US-Richter gab dem Antrag der US-Behörde nun statt.
Der Schritt sei notwendig, um den Status quo aufrechtzuerhalten, während die Klage der FTC anhängig sei, begründete US-Bezirksrichter Edward Davila seine Entscheidung. Die FTC befürchtet, dass Microsoft die Übernahme dazu nutzen könnte, den Wettbewerb in "mehreren dynamischen und schnell wachsenden Spielemärkten zu schädigen". Wegen der befürchteter Wettbewerbsverzerrungen hatte die US-Verbraucherschutzbehörde bereits im Dezember gegen die Übernahme Klage eingereicht.
Auch britische Behörde stellt sich gegen Übernahme
Auch außerhalb der USA gibt es Kritik an der geplanten Übernahme: Die britische Wettbewerbsbehörde CMA hatte im April erklärt, es sei zu befürchten, dass der Zusammenschluss "zu weniger Innovation und weniger Auswahl für britische Spieler" im Bereich des Cloud-Gamings führe.
Die EU-Kommission hingegen hatte die Übernahme des Entwicklers bekannter Spiele wie "Call of Duty" und "World of Warcraft" Mitte Mai unter Auflagen gebilligt.
Neuer Konzern wäre drittgrößtes Videospiel-Unternehmen
Eine Anhörung zur Klage in den USA ist für kommende Woche angesetzt. "Wir begrüßen die Gelegenheit, unseren Fall vor Gericht zu präsentieren", sagte Microsoft-Manager Brad Smith gegenüber US-Medien.
Durch die Übernahme soll das weltweit drittgrößte Videospiel-Unternehmen entstehen. Microsoft ist auf dem Videospielmarkt vor allem mit seiner Konsole Xbox vertreten.