Geplante Milliardenübernahme US-Behörde blockiert Microsofts Kaufpläne
Die US-Kartellbehörde FTC will die Übernahme des Computerspiel-Herstellers Activision Blizzard durch den Softwarekonzern Microsoft verhindern. Auch in Europa steht das Milliardengeschäft auf dem Prüfstand.
Die US-Wettbewerbsaufsicht FTC hat eine kartellrechtliche Klage gegen die geplante Übernahme des Videospielanbieters Activision Blizzard durch den Software-Riesen Microsoft eingereicht. Die Behörde befürchtet, dass die rund 69 Milliarden Dollar schwere Transaktion dem Wettbewerb schaden könnte. Der Zukauf würde Microsoft zu viel Marktmacht verschaffen und dem Wettbewerb im Geschäft rund um Spielekonsolen wie der Xbox schaden, teilte die FTC mit.
Microsoft erklärte, dass das Unternehmen zuversichtlich in den Rechtstreit gehe. Der Konzern begrüße zudem die Chance, den Fall vor Gericht zu präsentieren. Microsoft habe weiterhin "volles Vertrauen" in die Übernahme und sich vom ersten Tag an mit Wettbewerbsbedenken auseinandergesetzt.
Größter Deal der Branche
Microsoft will mit der Übernahme des Herstellers von Spielen wie "Call of Duty" und "Candy Crush" einen großen Sprung ins Videospiele-Geschäft machen. Es wäre das mit Abstand größte Geschäft in der Branche überhaupt. Microsoft würde durch die Transaktion zum weltweit drittgrößten Computerspiele-Konzern aufsteigen. Der Software-Konzern hatte in den vergangenen Jahren mehrfach in Spielefirmen investiert und unter anderem den "Minecraft"-Hersteller Mojang Studios gekauft.
Auch der Activision-Chef Bobby Kotick sagte, er sei optimistisch, dass der Kauf zustande komme. Der Spiele-Konzern stand zuletzt stark in der Kritik, unter anderem wegen Diskriminierungs- und Belästigungsvorwürfen. Obwohl auch Konzernchef Bobby Kotick kritisiert wurde, blieb er zunächst weiter an der Spitze der Spielefirma.
Europäische Entscheidung im April erwartet
Die milliardenschwere Offerte steht auch in der EU und in Großbritannien auf dem Prüfstand. Microsoft will offenbar gegenüber der EU-Wettbewerbsbehörde Zugeständnisse machen, um deren Zustimmung zur Übernahme zu erhalten. Die EU will bis zum 11. April über den Fall entscheiden.