Streik im Hamburger Hafen Elbe für Containerschiffe gesperrt
Wegen eines Warnstreiks sind im Hamburger Hafen keine Lotsenboote im Einsatz. Große Schiffe dürften die Elbe derzeit nicht befahren. Zahlreiche Containerfrachter müssen in der Deutschen Bucht warten.
Containerschiffe können Deutschlands größten Seehafen weiter nicht anlaufen. Wegen eines Warnstreiks der Lotsenversetzer hat Hamburgs Hafenverwaltung die Elbe für große Schiffe gesperrt. Die Versetzboote bringen normalerweise die Lotsen an Bord der großen Frachter.
Ausstand bis Freitagfrüh
Betroffen von der Sperrung sind alle Schiffe ab einer Länge von 90 Metern oder einer Breite von 13 Metern. Der Warnstreik habe bereits am Mittwochabend begonnen, sagte eine Sprecherin der Gewerkschaft ver.di. Der Ausstand im Hafen soll bis Freitagfrüh dauern.
Mit dem Warnstreik wollen die Arbeitnehmer vor der dritten Verhandlungsrunde ab 27. März ihren Forderungen Nachdruck verleihen. Ver.di fordert für die bundesweit rund 2,5 Millionen Beschäftigten im Öffentlichen Dienst des Bundes und der Kommunen 10,5 Prozent mehr Lohn, mindestens aber 500 Euro mehr im Monat. Die Arbeitgeberseite bietet bislang fünf Prozent mehr Geld in zwei Schritten und Einmalzahlungen in Höhe von insgesamt 2500 Euro.
Hapag-Lloyd: Genaue Folgen noch nicht absehbar
Vom Streik im Hamburger Hafen sind auch die Lieferketten in Deutschland betroffen. Große Containerschiffe, die Waren zum Im- und Export transportieren, sind teilweise fast 400 Meter lang. In der Deutschen Bucht ankern derzeit zahlreiche Schiffe - Containerfrachter, Massengutschiffe und große Tanker -, weil sie auf die Weiterfahrt in die Elbmündung warten.
Von der Hamburger Containerreederei Hapag-Lloyd hieß es gegenüber dem "Handelsblatt": "Aktuell lässt sich noch nicht vollends absehen, welchen genauen Umfang die Störungen im Hafenbetrieb und in den Lieferketten in den nächsten Tagen annehmen werden."