Geschäft mit Datenspeicherung Google eröffnet erstes deutsches Cloud-Rechenzentrum
Mit Daten-Dienstleistungen verdienen IT-Konzerne viel Geld. Google eröffnet daher in Hanau ein Rechenzentrum für gewerbliche Kunden. Bis 2030 will der US-Konzern rund eine Milliarde in Deutschland investieren.
Der US-Konzern Google will von der steigenden Nachfrage nach Datenspeicherung via Internet profitieren - und eröffnet deshalb heute sein erstes eigenes deutsches Cloud-Rechenzentrum. Mit der Anlage in Hanau baut das Unternehmen seine Präsenz in Deutschland deutlich aus.
Das vierstöckige Rechenzentrum ist Teil eines gut eine Milliarde Euro umfassenden Investitionsprogramms der Google-Mutter Alphabet. Zu dem Standort in Hanau gehört auch eine Cloud-Infrastruktur in der Region Berlin-Brandenburg.
Cloud-Dienste für Commerzbank und Lufthansa
In Hanau sollen Speicher- und Cloud-Dienste für gewerbliche Kundinnen und Kunden von Google Cloud bereitgestellt werden. Kunden sind etwa die Commerzbank, die Lufthansa und der Autozulieferer Fehrer. Die Daten von privaten Verbraucherinnen und Verbrauchern werden in der Anlage nicht gespeichert.
Den Standort im Rhein-Main-Gebiet hat Google gewählt, weil das Gebiet rund um Frankfurt ein bundesweiter Schwerpunkt für große Rechenzentren ist. Vor allem der Frankfurter Internetknoten DE-CIX ist einer der größten weltweit. Er ist nur rund 20 Kilometer vom neuen Google-Rechenzentrum entfernt.
In Frankfurt treffen viele Datenströme aus dem In- und Ausland aufeinander. Dadurch gilt das Rhein-Main-Gebiet als zentraler Umschlagplatz für Datenverkehr in Europa. Am neuen Google-Standort in Hanau ist eine hohe Bandbreite und schnelle Datenübertragung möglich.
Konkurrenz nicht nur durch Amazon
Die Anlagen sollen dem Konzern zufolge weitgehend klimaneutral betrieben werden. Dafür benötigt das Unternehmen Strom, der möglichst aus erneuerbaren Quellen stammt. Nach Angaben von Google stammen bereits jetzt 80 Prozent der verbrauchten Energie im Jahresdurchschnitt aus CO2-freien Quellen.
Google versucht seit Jahren, die Abhängigkeit vom Werbegeschäft zu verringern und neue Erlösquellen zu finden. Daher beschloss das US-Unternehmen 2021 große Investitionen in den Standort Deutschland, um das lukrative Geschäft im Cloud-Markt nicht Amazon AWS und Microsoft oder deutschen Anbietern wie Ionos aus dem United-Internet-Konzern zu überlassen. Bis 2030 sollen sich die Investitionen in Deutschland auf gut eine Milliarde Euro summieren.