Digitalisierung Rechenzentren in Deutschland werden effizienter
In den vergangenen zehn Jahren hat sich die Rechenleistung in der Bundesrepublik nahezu verdoppelt. Dennoch verliert der Standort Deutschland im internationalen Vergleich weiter an Bedeutung.
In Deutschland werden immer mehr Rechenzentren in Betrieb genommen - mit dem Wachstum in Ländern wie den USA und China kann die Branche aber nicht ganz mithalten. Das ist das Ergebnis einer Studie des Borderstep-Instituts, die vom Digitalverband Bitkom in Auftrag gegeben wurde.
Doch obwohl sich die IT-Rechenleistung hierzulande in den vergangenen zehn Jahren fast verdoppelt hat, verringerte sich der Anteil Deutschlands am weltweiten Serverbestand von 3,5 Prozent auf drei Prozent. Die meisten Server befinden sich in den USA sowie in China. Insgesamt belief sich der weltweite Serverbestand im vergangenen Jahr auf rund 85,6 Millionen Einheiten, 2015 waren es noch 58,8 Millionen.
Stromverbrauch deutlich gestiegen
Mit der Steigerung der Rechenleistung wuchs auch der Strombedarf: In Deutschland lag er 2022 bei 18 Milliarden Kilowattstunden (kWh). Zehn Jahre zuvor verbrauchten die Rechenzentren noch elf Milliarden kWh. Allerdings konnten besonders die Weiterentwicklung von Hard- und Software den Energiebedarf reduzieren: Während die IT-Leistung um 90 Prozent zulegte, stieg der Stromverbrauch um rund 63 Prozent.
Auch die Ökobilanz der Rechenzentren profitierte von Innovationen und dem Ausbau der erneuerbaren Energien: Ein Großteil der Rechenzentren bezieht inzwischen Ökostrom.
Technische Umsetzung schwierig
Die Umweltbilanz könnte sogar noch besser ausfallen, wenn die Wärme aus dem Serverbetrieb sinnvoll genutzt würde. Dies sei technisch aber nur in wenigen Ausnahmefällen umsetzbar, argumentierte Bitkom-Hauptgeschäftsführer Bernhard Rohleder: "Um Abwärme abgeben zu können, braucht es jemanden, der die Abwärme auch tatsächlich abnehmen kann und abnehmen will."
Dafür fehlten vielerorts die nötigen Fernwärmenetze der vierten Generation. Für herkömmliche Fernwärmenetze ist die Abluft aus den Rechenzentren nicht heiß genug, um verwertet zu werden.