Wettbewerbsregeln EU ermittelt gegen Microsoft wegen Teams-App
Missbraucht Microsoft seine Marktmacht, um den Wettbewerb bei Kommunikationssoftware einzuschränken? Die EU hat eine Untersuchung gegen den Konzern eingeleitet. Beschwert hatte sich der Software-Anbieter Slack.
Die EU ermittelt nach einer Beschwerde durch den Kommunikationsanbieter Slack gegen den US-Konzern Microsoft. Wie die Kommission mitteilte, wurde eine Untersuchung dazu eingeleitet, ob Microsoft einen unfairen Marktvorteil hat, weil das Unternehmen seine Nachrichten- und Videotelefonie-App Teams zusammen mit seinem Softwarepaket Office anbietet.
Über Teams können Nutzerinnen und Nutzer Videobesprechungen abhalten sowie Textbotschaften, Notizen und andere Dokumente austauschen. Slack betreibt einen ähnlichen Kommunikationsdienst. Weitere Alternativen sind etwa Zoom oder Google Meet.
Slack Technologies hatte 2020 Beschwerde eingereicht. Es warf Microsoft vor, seine dominante Stellung zu missbrauchen, um die Konkurrenz auszuschalten, indem Teams illegalerweise zusammen mit Office angeboten werde. Das sei ein Verstoß gegen EU-Gesetze.
Vestager: Dienste unverzichtbar
Die Wettbewerbskommissarin der EU, Margrethe Vestager, sagte, Kommunikationsmittel wie Teams seien in Unternehmen unverzichtbar geworden, verstärkt durch mehr Telearbeit seit der Corona-Pandemie.
"Wir müssen daher sicherstellen, dass die Märkte für diese Produkte wettbewerbsoffen bleiben", teilte sie mit. Deshalb werde untersucht, ob Microsoft gegen Wettbewerbsregeln der EU verstoßen habe.
Ein Microsoft-Sprecher kündigte eine Zusammenarbeit mit der EU-Kommission an. Sollte sich der Verdacht der Wettbewerbshüter bestätigen, droht dem von Bill Gates gegründeten Unternehmen eine Geldbuße von bis zu zehn Prozent seines Jahresumsatzes. Die EU hatte bereits mehrfach hohe Geldstrafen gegen den Konzern verhängt.