Großaufträge der Bundeswehr 2,1 Milliarden Euro für neue Airbus-Satelliten
Die Bundeswehr hat einen weiteren Milliardenauftrag vergeben: Der Luftfahrt- und Rüstungskonzern Airbus wird für mehr als zwei Milliarden Euro zwei neue Telekommunikationssatelliten bauen.
Es ist der nächste Milliardenauftrag der Bundeswehr für ein privates Unternehmen: Europas größter Luft- und Raumfahrtkonzern Airbus hat einen Großauftrag für ein Satellitensystem von der Bundeswehr erhalten. Der Auftrag habe einen Wert von 2,1 Milliarden Euro und umfasse Satelliten und die dazugehörenden Bodenstationen, die über 15 Jahre betrieben werden sollen, teilte der Luftfahrt- und Rüstungskonzern heute mit.
Michael Schoellhorn, bei Airbus zuständig für das Raumfahrt- und Rüstungsgeschäft, sagte, der Auftrag stärke die strategische Partnerschaft mit der Bundeswehr: "Langfristige Partnerschaften sind entscheidend, um die notwendige Souveränität und Leistungsfähigkeit zu gewährleisten und unsere Streitkräfte in dem zunehmend instabilen geopolitischen Umfeld zu schützen."
Zentrale Teile aus Deutschland
Teil des Auftrags sind den Angaben zufolge zwei neue Telekommunikationssatelliten, welche die Satelliten COMSATBw B und 2B ablösen. Die Satelliten mit einem Gewicht von etwa sechs Tonnen verfügten über umfangreiche Fähigkeiten, um mit dem steigenden Datenübertragungsvolumen Schritt zu halten. Zentrale Teile der Satelliten und der Betrieb des Raumfahrzeugs kämen aus Deutschland. Die Satelliten sollten noch vor Ende des Jahrzehnts in Betrieb genommen werden.
Neue Ausrüstung für mehr als sechs Milliarden Euro
Die Bestellung bei Airbus reiht sich damit ein in eine ganze Reihe von Großaufträgen, die die Bundeswehr zuletzt erteilte. Und erst gestern brachte der Haushaltsausschuss des Bundestages erneut ein mehr als sechs Milliarden Euro umfassendes Paket für die neue Ausrüstung der Bundeswehr auf den Weg. Insgesamt geht es um 105 Kampfpanzer, vier Luftabwehrsysteme Patriot und Lenkflugkörper sowie Munition für die Artillerie.
Mit den Kampfpanzern vom Typ Leopard 2A8 solle die künftige Brigade Litauen ausgestattet und zudem wesentliche und seit Jahren bestehende Lücken in der Bundeswehr geschlossen werden, sagte Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) nach der Sitzung in Berlin. Er erklärte: "Wir haben es wirklich geschafft, wesentliche Rüstungsprojekte auf den Weg zu bringen, die in den nächsten Jahren dann im Zulauf sein werden." Die nationalen Produktionskapazitäten für die so dringend benötigte Munition würden erheblich ausgeweitet.
Als Reaktion auf die veränderte Sicherheitslage in Europa hat die Bundesregierung zugesagt, einen gefechtsbereiten und eigenständig handlungsfähigen Kampfverband fest in Litauen zu stationieren. Die Brigade soll bis 2027 einsatzfähig sein. Vorgesehen ist eine dauerhafte Präsenz von etwa 4.800 Soldaten sowie rund 200 zivilen Bundeswehrangehörigen. Der Ausschuss verpflichtete das Verteidigungsministerium, weitere Details zu Beschaffung und Finanzierung vorzulegen und weiter zu berichten.