Kraftfahrt-Bundesamt Abgasmanipulation bei BMW-Dieselautos
Autos von BMW weisen dem Kraftfahrt-Bundesamt zufolge einen Mangel bei der Abgasreinigung auf. Bei den betroffenen Fahrzeugen handele es sich vor allem um das SUV-Modell X3.
Die Abgasreinigung bestimmter BMW-Autos hat nach Angaben des Kraftfahrt-Bundesamts (KBA) eine unzulässige Abschalteinrichtung. So werde bei Fahrzeugen die Abgasrückführung reduziert, wenn die Klimaanlage eingeschaltet ist. Auch greife diese Reduktion bei Außentemperaturen innerhalb des normalen Bereiches, teilte die Behörde mit.
Nach Urteilen des Europäischen Gerichtshofes (EuGH) liege aus diesen Gründen eine "Unzulässigkeit" vor, hieß es weiter. Die Fahrzeuge reduzierten damit in unzulässiger Weise die Wirksamkeit ihrer Schadstoffminderung gegen Stickoxide.
Rund 33.000 Autos in Deutschland betroffen
Nach Angaben des KBA sind in Deutschland rund 33.000 Exemplare der Typen "X3 xDrive20d" und "X3 sDrive 18d" betroffen. In Europa handele es sich schätzungsweise um 100.000 bis 150.000 Wagen. Wie viele dieser Autos noch genau im Verkehr sind, sei allerdings unklar.
Bisher liege nur in Deutschland eine behördliche Entscheidung vor, sagte ein BMW-Sprecher. Der Konzern kooperiere mit der Behörde und habe einen Maßnahmenplan für Hard- und Softwareupdates vorgelegt, so das KBA. Ab Juni 2024 sollen die Fahrzeuge aus dem Baujahren 2010 bis 2014 voraussichtlich aktualisiert werden.
BMW behält sich Einspruch vor
Zu den Kosten konnte BMW keine Angaben machen. Es sei noch nicht entschieden, wie umfangreich mögliche Updates ausfallen werden. Außerdem behält sich das Unternehmen vor, einen Einspruch gegen den noch nicht bestandskräftigen Bescheid des KBA zu prüfen. BMW sei der Auffassung, dass die zur Abgasreinigung verwendete Motorsteuerung mit den gesetzlichen Anforderungen übereinstimme.
"Gleichwohl erkennt das Unternehmen bei der Hardware des fraglichen Fahrzeugmodells ein potenzielles Problem bei der Dauerhaltbarkeit einzelner Komponenten des Abgasreinigungssystems", hieß es. Im Zuge der EuGH-Entscheidungen würden die Anforderungen an Diesel-Fahrzeuge neu diskutiert. "Dabei wird rückwirkend ein Maßstab auf Technologien angewendet, die bis zu 15 Jahre alt sind." Die betroffenen Autos wurden laut BMW zwischen 2010 und 2014 hergestellt.
Autobauer hatten im Zuge des VW-Dieselskandals lange argumentiert, dass die Beschränkung der Abgasreinigung auf ein bestimmtes sogenanntes Thermofenster zum Schutz des Motors nötig sei. Dieser könne sonst Schaden nehmen. Der EuGH hatte zuletzt in mehreren Entscheidungen die Auslegung der Abgasregeln verschärft.