Neue Regeln in der EU Airbnb und Co. müssen transparenter werden
Anbieter von Kurzzeitvermietung wie Airbnb müssen künftig mehr Daten mit den europäischen Behörden teilen. Die EU will es den Städten damit erleichtern, gegen illegale Vermietungen vorzugehen.
Große Vermietungsplattformen wie Airbnb und Booking müssen künftig mehr Daten mit den Behörden teilen. Damit sollen etwa Städte besser gegen illegale Angebote auf den Plattformen vorgehen können, wie das Europaparlament und die EU-Staaten mitteilten.
Unterhändler der beiden Institutionen hatten sich in der vergangenen Nacht auf die neuen Regeln geeinigt, die nach einer Übergangsfrist von zwei Jahren angewendet werden sollen. Parlament und EU-Staaten müssen dem Vorhaben noch offiziell zustimmen, das gilt aber als Formsache.
Steigende Wohnungsnot
Viele Großstädte in Europa leiden unter Wohnungsmangel, während die Zahl der Kurzzeitvermietungen steigt. Denn Vermieter können mehr Geld mit Kurzzeitvermietungen verdienen als mit Dauermietern. Wenn zahlreiche Wohnungen jedoch für Touristen zur Verfügung stehen, fehlt umso mehr Wohnraum für Einheimische.
Städte wie Amsterdam, Berlin oder Dublin begrenzen daher, wie lange eine Wohnung an Touristen vermietet werden darf. Mit den neuen Daten soll es nun einfacher werden, solche Auflagen zu kontrollieren.
Wendepunkt für die Branche?
"Das neue Gesetz verpflichtet die Plattformen unter anderem, jeden Monat Daten darüber auszutauschen, wie viele Nächte ein Haus oder eine Wohnung vermietet wurde und an wie viele Personen", teilte die Vorsitzende des Binnenmarktausschusses im EU-Parlament, Anna Cavazzini, mit. Bisher hätten sich Vermietungsplattformen regelmäßig geweigert, Daten weiterzugeben, so die Grünen-Politikerin. Das habe es erschwert, lokale Vorschriften durchzusetzen.
In einer bereits vor Ende der Verhandlungen verbreiteten Stellungnahme begrüßte Airbnb das Vorhaben und sprach von einem Wendepunkt für die gesamte Branche. "Die neuen Regeln können weltweit als Blaupause für die Regulierung von Kurzzeitvermietungen dienen", hieß es. Sie lieferten Plattformen und Behörden klare Leitlinien für wichtige Fragen - etwa, wie sie Daten austauschen und lokale Vorschriften so umsetzen könnten.