Kunde der Deutschen Bank Ein Flop namens Trump
Die Deutsche Bank lieh dem abgewählten US-Präsidenten Milliarden. Freude an ihrem prominenten Kunden hat das Institut schon länger nicht mehr - was nun offenbar Folgen haben soll.
Es ist das Ende einer unglücklichen Beziehung. Und ginge es nach der Deutschen Bank, dann wäre die Scheidung schon längst vollzogen, weiß der Bankenexperte der "New York Times", David Enrich. "Es ist sehr klar, dass Deutsche-Bank-Manager schon lange mehr als genug von Donald Trump haben", sagt Enrich.
Und nicht erst, seit er aus dem Weißen Haus gewählt worden ist. Dabei war es das deutsche Geldinstitut, das Trump auf dem Weg dorthin geholfen hat. Mit Mega-Krediten an den Baulöwen, den sonst keine Bank mehr wollte. In den 18 Jahren bis zu Trumps Präsidentschaft lieh die Deutsche Bank ihm, seinen Firmen und Familienmitgliedern rund zwei Milliarden Dollar.
Nur Ärger und Schlagzeilen
Die Bank werde darüber aufatmen, wenn ihr Schuldner nicht mehr im Oval Office sitzt, sagt Enrich, der auch ein Buch über das Verhältnis geschrieben hat. "Ich denke, die Deutsche Bank wird alles tun, was sie kann, um ihre Beziehungen zu Trump zurückzufahren", sagt Enrich.
Denn was mal attraktiv aussah, entpuppte sich als Flop für die "Deutsche", wie sie in den USA salopp genannt wird. Sie wollte ihren Fuß über einen Promi auf US-Boden bekommen. Und handelte sich mit Trump nur Ärger und Schlagzeilen ein. Und schließlich das Interesse der demokratischen Vorsitzenden vom Finanzausschuss im Kongress, Maxine Waters: "Die Deutsche Bank hat enge Geschäftsbeziehungen zum Präsidenten. Sie haben mit ihm zusammengearbeitet und tun es noch immer - wo keine andere Bank das mehr gemacht hat."
Persönliche Bürgschaften
Die Bank müsse um die Trump-Kredite bangen, sagt Enrich. "Er muss in den nächsten vier Jahren über 300 Millionen Dollar an Krediten begleichen. Für die meisten hat er persönlich gebürgt", so der Experte. "Wenn er nicht zahlt, können seine Gläubiger, vor allem die Deutsche Bank, Eigentum von ihm beschlagnahmen.
Das geht natürlich viel einfacher, wenn Trump wieder Privatmann ist. "Davor hatten sie immer Angst, dass der Fall eintreten könnte, dass sie in diese Situation kommen würden und Vermögen oder Eigentum vom Präsidenten der USA beschlagnahmen müssten", sagt Enrich.
Wobei die Frage ist, wieviel da noch für die Bank zu holen wäre. Offiziell gehören der Trump-Organisation Immobilien in rund 20 Städten weltweit. Doch die glänzenden Türme sind innen teils recht marode. Etwa der schwarze Trump Tower an der Fifth Avenue in New York. Arbeitsgruppen in der Deutschen Bank überlegen angeblich bereits, wie sie den Spuk dieses Verhältnisses beenden können.
Die Deutsche Bank in New York war auf Anfrage nicht für ein Statement zu haben. Doch Insider berichten: Eine Idee sei gewesen, die an Trump ausgereichten Kredite einfach weiterzuverkaufen. Es gibt allerdings ein Problem: Jemand müsste sie auch kaufen.