Entsorgung von Rotorblättern Recyclingbranche sieht Müllproblem bei Windrädern
Beim Bau von Windrädern drohe ein langfristiges Müllproblem, warnt die Entsorgungsbranche. Denn die Rotorblätter werden nach ihrer Demontage verbrannt oder im Ausland deponiert statt recycelt.
Die Entsorgungsbranche in Deutschland fordert beim Bau von Windrädern ein Umdenken, um das langfristige Müllproblem der Rotorblätter zu lösen. Die mit Carbon oder Glasfaser verstärkten Teile würden nach ihrer Demontage oft verbrannt oder im Ausland deponiert, erklärte der Präsident des Entsorgungswirtschaftsverbandes BDE, Peter Kurth. "Deutschland stellt seit Jahrzehnten Windanlagen auf die Felder, die nicht vernünftig verwertbar sind". Dies führe zu einer ärgerlichen Ressourcenverschwendung.
BDE fordert harte Vorgaben zur Kreislaufwirtschaft
Die Hersteller sollten ihre Windräder nach der Vorstellung der Branche so bauen, dass diese nach ihrer etwa zwei Jahrzehnte währenden Nutzungszeit gut in verschiedene Bestandteile zerlegt und wiederverwertet werden können. "Die Wertstoffe müssen zurück in den Kreislauf, anstatt sie einfach nur zu verbrennen", so Kurth. Es sei bedauerlich, dass dieses Abfallproblem bei der Energiewende nicht mitbedacht worden sei.
Im kommenden Jahr müsse die Bundesregierung harte Vorgaben in einer Strategie zur Kreislaufwirtschaft machen, betonte der BDE-Präsident. Denkbar wäre es, dass Hersteller eine Übergangsfrist bekommen und danach nur noch gut recycelbare Rotorblätter auf den Markt bringen dürfen.
Windenergie immer stärker genutzt
Im ersten Halbjahr ist der Anteil erneuerbarer Energien aus Wind und Sonne am Stromverbrauch in Deutschland weiter gestiegen und lag bei rund 52 Prozent, wie vorläufige Berechnungen des Zentrums für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW) und des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) zeigen. Etwa 42 Prozent des von erneuerbaren Energien erzeugten Stroms kam dabei von Windrädern an Land.