Schulden aus der Insolvenzmasse beglichen Quelle zahlt Staatskredit zurück
Der staatliche Massekredit für den insolventen Versandhändler Quelle über 50 Millionen Euro ist zurückgezahlt. Bayern, Sachsen und der Bund hatten den Notkredit im Juli 2009 gewährt. Er konnte das Traditionsunternehmen nicht retten, ermöglichte jedoch seine halbwegs geordnete Abwicklung.
Quelle-Insolvenzverwalter Klaus Hubert Görg hat den staatlichen Massekredit über 50 Millionen Euro samt Zinsen an den Bund, Bayern und Sachsen zurückgezahlt. Das teilte das bayerische Wirtschaftsministerium mit. Das traditionsreiche Fürther Versandhaus mit seinen bundesweit 4000 Mitarbeitern hatte vor einem Jahr kurz nach dem Mutterkonzern Arcandor Insolvenz angemeldet.
Der Bund hatte 25 Millionen, Bayern 20,5 Millionen und Sachsen 4,5 Millionen Euro zur Verfügung gestellt, um die sofortige Zahlungsunfähigkeit abzuwenden. Der Kredit diente als Sicherheit für die Essener Valovis Bank, die das Versandunternehmen nach der Insolvenzanmeldung von sämtlichen Geldströmen abgeschnitten hatte. Dadurch konnte Quelle seine Lieferanten nicht mehr bezahlen, auch die Kunden verloren das Vertrauen.
Mit einem Massekredit kann der Geschäftsbetrieb eines insolventen Unternehmens aufrecht erhalten werden. Der Begriff Masse bezieht sich auf die Insolvenzmasse. Der Geber eines Massekredits steht in der Liste der Gläubiger an der Spitze. Das bedeutet, dass seine Forderungen vorrangig bedient werden - der Geber hat als erster Zugriff auf die Insolvenzmasse, damit seine Forderungen mit der höchstmöglichen Garantie abgesichert sind.
Rückzahlung aus der Insolvenzmasse
Der Kredit konnte das Traditionsunternehmen jedoch nicht retten, ermöglichte aber seine halbwegs geordnete Abwicklung. Nach mehreren Entlassungswellen gingen im Quelle-Stammhaus in Fürth Ende Februar die letzten Lichter aus. Der Ausverkauf der Warenlager hatte einen dreistelligen Millionenbetrag für die letzten Lohnzahlungen und für die Rückzahlung des staatlichen Massekredits erbracht.