Generalstreik gegen Sparkurs Portugal steht teilweise still
In Portugal hat ein Generalstreik gegen den Sparkurs der Regierung den öffentlichen Nahverkehr in vielen Teilen lahmgelegt. In Lissabon fahren keine Züge, auch die Metro steht still. Fähren sowie Busverbindungen sind ebenfalls betroffen.
Im hoch verschuldeten Euro-Krisenland Portugal hat ein eintägiger Generalstreik gegen das Sparprogramm der Mitte-Rechts-Regierung begonnen. Medien berichteten von einer hohen Beteiligung vor allem unter den Staatsbediensteten.
Stark beeinträchtigt ist der öffentliche Nahverkehr: In der Hauptstadt Lissabon fahren keine Züge, auch die Metro nicht. Auch die Müllabfuhr und die Postverteilung seien praktisch völlig zum Erliegen gekommen, berichteten Medien. Der Ausstand ist auch in Krankenhäusern, Universitäten und Schulen deutlich zu spüren. Die staatliche Fluggesellschaft TAP hatte angekündigt, es könne zu Unterbrechungen im Flugverkehr kommen. Sie hatte aber im Vorfeld keine Flüge gestrichen.
Gewerkschafter: Die Regierung schwächen
Zu dem Ausstand aufgerufen haben die beiden wichtigsten Gewerkschaftsdachverbände des Landes (CGTP und UGT) mit mehr als einer Million Mitglieder. Sie wollen damit gegen den Sparkurs der Regierung protestieren. Man werde die Regierung schwächen, die in zwei Jahren 300.000 Jobs vernichtet habe, sagte CGTP-Gewerkschaftchef Armenio Carlos. Im ganzen Land soll es neben dem Ausstand auch zahlreiche Kundgebungen geben. Gefordert werden Neuwahlen und eine neue Wirtschafts- und Sozialpolitik. Es ist der vierte Generalstreik binnen zwei Jahren.