Zugeständnis der internationalen Kreditgeber Portugal bekommt mehr Zeit zum Sparen
Die internationalen Geldgeber verringern den Druck auf Portugal. Das Euro-Land bekommt ein Jahr mehr Zeit zum Sparen. Erst 2015 muss Portugal die EU-Obergrenze zur Neuverschuldung in Höhe von drei Prozent der Wirtschaftsleistung einhalten. Insgesamt sind die Kreditgeber zufrieden mit dem Sparkurs des Landes.
Portugal erhält von seinen internationalen Geldgebern mehr Zeit zum Stopfen der Haushaltslöcher. Das Land muss die EU-Obergrenze zur Neuverschuldung in Höhe von drei Prozent der Wirtschaftsleistung nun erst 2015 - und damit ein Jahr später als zunächst vereinbart - einhalten, wie Finanzminister Vitor Gaspar nach Abschluss der Troika-Mission von EU, IWF und EZB in Lissabon mitteilte. Die EU-Finanzminister müssen dies noch endgültig beschließen.
Zufriedene Kontrolleure
Die Inspektoren der Dreier-Gruppe, die die Spar- und Reformauflagen überwachen, hatten diesmal ungewöhnlich lange geprüft - und waren zufrieden. Das Land bleibe auf dem Reformweg "trotz widriger wirtschaftlicher Bedingungen im Großen und Ganzen in der Spur", versicherten die Experten. EU-Kommissionspräsident José Manuel Barroso fügte hinzu: "Das ist auch ein Zeichen dafür, dass wir Verständnis haben für die portugiesische Situation und dass wir Portugal unterstützen." Somit kann die nächste Hilfstranche in Höhe von zwei Milliarden Euro für überschuldete Land fließen.
Portugal erhält seit 2011 ein internationales Hilfspaket in Höhe von 78 Milliarden Euro, um einen Staatsbankrott abzuwenden. Das ärmste Land Westeuropas hatte sich dafür zu einem strengen Sparkurs verpflichtet, der zunehmend auf Widerstand der Menschen stößt.
Mehrere Länder hatten wegen der Rezession in Europa zuletzt in Brüssel um mehr Zeit gebeten. So hatte die EU-Kommission auch Spanien, das ein Hilfspaket für seinen Bankensektor erhält, einen Aufschub zugestanden.