Zukunft des Autobauers gesichert Magna darf Opel retten
Nach neuen Marathonverhandlungen haben die Teilnehmer des Opel-Gipfels in der Nacht einen Durchbruch verkündet: Der Auto-Zulieferer Magna soll als Investor bei dem Autobauer einsteigen. Auch eine Treuhandlösung und eine Brückenfinanzierung wurden laut Bundesfinanzminister Steinbrück vereinbart.
Der angeschlagene Autobauer Opel ist vorerst gerettet. "Ich kann ihnen sagen, dass eine Lösung gefunden worden ist", sagte Finanzminister Peer Steinbrück am frühen Morgen nach dem Gipfel im Kanzleramt.
Der österreichisch-kanadische Zulieferer Magna wird demnach den angeschlagenen Autobauer von seiner amerikanischen Konzernmutter General Motors übernehmen.
Auch der staatlich garantierte Überbrückungskredit an Opel stehe, so Steinbrück. Außerdem soll ein Treuhänder eingesetzt werden, bei dem die Opel-Anteile bis zum Einstieg eines Investors geparkt werden.
"Staat nicht erpressbar"
Nach den Worten Steinbrücks wird der Staat trotz der bevorstehenden Bundestagswahl bei den Hilfen nichts mehr darauflegen. Man werde deutlich machen, dass der Staat "nicht erpressbar ist". Zudem habe man ein hohes Interesse daran, dass an allen vier deutschen Opel-Standorten Beschäftigung gesichert werde.
Guttenberg schwebte andere Lösung vor
Bundeswirtschaftsminister Karl-Theodor zu Guttenberg sagte, er trage die Entscheidung der Bundesregierung mit. Er sei aber bis zuletzt für eine Planinsolvenz von Opel gewesen.
Deutsche Standorte sollen bleiben
Der Co-Chef des Autozulieferers Magna, Siegfried Wolf, nährte nach dem Spitzentreffen Hoffnungen auf den Erhalt der vier deutschen Opel-Standorte und möglichst vieler der 29.000 Stellen des Unternehmens im Lande. Wolf erklärte: "Wir wollen alle deutschen Standorte aufrechterhalten."
Sein Unternehmen werde in den nächsten Wochen Gespräche mit allen Bundesländern führen, in denen es Opel-Standorte gebe. "Wir sind sehr zuversichtlich, Lösungen zu finden, die so viele Arbeitsplätze wie möglich erhalten", sagte er. Wie Magna mit den GM-Europe-Betrieben auch in anderen europäischen Ländern verfahren werde, ließ er weitgehend offen.