Regierung und GM prüfen Pläne Magna legt neues Konzept für Opel vor
Der Autozulieferer Magna hat ein neues Übernahmekonzept für Opel vorgelegt. Das sagte Bundeswirtschaftsminister zu Guttenberg. Das Konzept werde mit der Opel-Mutter General Motors verhandelt und gleichzeitig von der Bundesregierung geprüft. Ob es noch heute eine Entscheidung gibt, ist aber noch offen.
Bei den Rettungsversuchen für Opel hat der Magna- Konzern nach Angaben von Wirtschaftsminister Karl-Theodor zu Guttenberg neue Vorstellungen für eine Übernahme vorgelegt. Diese würden vom Opel-Mutterkonzern General Motors (GM) noch verhandelt und parallel von der Bundesregierung geprüft, sagte Guttenberg vor einem Treffen im Berliner Kanzleramt.
Es sei noch nicht sicher, ob noch heute eine Entscheidung falle, "weil diese Prozesse natürlich auch entsprechend klar überprüft werden wollen", betonte der CSU-Politiker. "Wenn einige sagen, dass wir in den nächsten ein, zwei Stunden schon eine Lösung haben, dann muss das nicht der Fall sein." Das Treffen im Kanzleramt war zuvor wegen der andauernden Gespräche um zwei Stunden verschoben worden. Neben Vertretern von Magna und GM werden auch Bundeskanzlerin Angela Merkel, Wirtschaftsminister Guttenberg sowie die vier Ministerpräsidenten der Bundesländer mit Opel-Standorten teilnehmen.
Neues Konzept von Magna?
GM und Magna hatten seit dem frühen Morgen um die Zukunft von Opel und die Modalitäten einer Übernahme gerungen. Zwischenzeitlich hatte es sogar geheißen, dass Magna wegen immer neuer Forderungen von GM kurz vor dem Ausstieg sei. Die Agentur Reuters zitierte einen Gesprächsteilnehmer mit den Worten: "Es macht sich der Eindruck breit, dass GM gar nicht verkaufen will."
Die Bundesregierung hatte die Einberufung des Treffens davon abhängig gemacht, dass "die Beteiligten etwas Substanzielles vorzulegen haben", so Vize-Regierungssprecher Thomas Steg am Mittag. "Wir erwarten, dass sie sich in allen relevanten ökonomischen Punkten verständigen."
Fiat sagt ab
Klar ist außerdem: Fiat wird bei dem Treffen nicht mit am Tisch sitzen. Fiat-Chef Sergio Marchionne hatte am Morgen seine Teilnahme abgesagt. Es sei ihm nicht gelungen, vollen Einblick in die Opel-Bücher zu bekommen, sagte er zur Begründung. Das jüngste Spitzentreffen mit GM sowie Regierungsvertretern aus Deutschland und den USA in Berlin habe ihn einigermaßen "perplex" zurückgelassen. Bei der Sitzung in der Nacht zu Donnerstag hatte GM überraschend einen kurzfristigen Finanzbedarf von bis zu 350 Millionen Euro für die Tochter enthüllt.
Fiat-Chef Sergio Marchionne
Ohne Einigung Insolvenz binnen weniger Tage
Die Bundesregierung will im Gegenzug für die von ihr verbürgten 1,5 Milliarden Euro an Opel-Hilfen Garantien der US-Regierung, dass das Geld bei einer GM-Insolvenz nicht versickert. Die Zeit drängt: Ohne eine Einigung auf eine Brückenfinanzierung droht Opel Experten zufolge innerhalb weniger Tage die Insolvenz. Ähnlich düster sieht es bei der Mutter GM aus: Eine Insolvenz bleibe wahrscheinlich, hieß es in Detroit. Bis Montag muss ein Rettungskonzept für den einst größten Autobauer der Welt vorliegen.