Unsicherheit wegen Brexit Nissan sagt X-Trail-Produktion in England ab
Der japanische Autohersteller Nissan hat sein Vorhaben gestrichen, das SUV-Modell X-Trail in England zu bauen. Wegen der "andauernden Ungewissheit" über den Brexit werde es in Japan gebaut.
Rund zwei Monate vor dem geplanten Brexit hat der japanische Autobauer Nissan angekündigt, dass er seine neue Version des SUV X-Trail doch nicht in Großbritannien bauen wird. "Diese Entscheidung ist aus geschäftlichen Gründen getroffen worden. Die andauernde Ungewissheit über die Zukunft der Beziehungen des Vereinigten Königreichs mit der EU hilft aber nicht Unternehmen wie dem unseren bei der Zukunftsplanung", teilte Nissan-Europachef Gianluca des Ficchy in einer Erklärung mit.
Nissan wollte den X-Trail in seinem Werk im nordostenglischen Sunderland bauen. Der Konzern hob hervor, dass dies zwar eine Enttäuschung für die Belegschaft in Sunderland sei. Die Pläne für andere Modelle wie die SUVs Qashqai und Juke seien für den Standort aber unverändert.
Der Autokonzern hatte 2016 angekündigt, dass der X-Trail in Sunderland gebaut werden solle. Nun ist stattdessen der Bau in Kyushu in Japan vorgesehen.
Kritik aus der Labour-Fraktion
Die Labour-Abgeordnete Bridget Phillipson aus der Region Sunderland schrieb auf Twitter, die Nachricht sei "sehr besorgniserregend" für die Gegend. "So viele Jobs und Existenzen hängen vom Erfolg von Nissan ab", schrieb sie.
Der Autokonzern ist ein wichtiger Arbeitgeber in der Region, die früher ein industrielles Zentrum war und mit der es danach wirtschaftlich bergab ging. Die Mehrzahl der Wähler in Sunderland votierte für den Brexit.
Die Labour-Abgeordnete Julie Elliott machte den geplanten EU-Austritt Großbritanniens für die Entscheidung von Nissan verantwortlich. Nichts davon sei "förderlich" für Investitionen von Unternehmen in dem Land. Nissan beschäftigt fast 7000 Menschen in Sunderland, der größten Produktionsanlage des Autobauers in Europa.