7,5 Milliarden Euro Kredit für Staatshaushalt EU, Nachbarn und IWF springen Lettland bei
Ein internationales Kreditpaket über insgesamt 7,5 Milliarden Euro soll den lettischen Staat vor dem finanziellen Zusammenbruch retten. Die Hauptlast schultert die EU. Weitere Kredite stellen die nordischen Länder und der IWF zur Verfügung.
Das in Finanznot geratene Lettland bekommt ein internationales Kreditpaket von 7,5 Milliarden Euro. Die Europäische Union trage dabei mit 3,1 Milliarden Euro die Hauptlast, teilten die EU-Kommission und der EU-Finanzministerrat in Brüssel nach wochenlangen Verhandlungen mit. Der Internationale Währungsfonds in Washington sei mit 1,7 Milliarden Euro dabei. Die nordischen EU-Mitglieder Schweden, Dänemark, Finnland und das nicht zur EU gehörende Norwegen wollen zusammen weitere 1,8 Milliarden Euro aufbringen. Zudem helfen die Weltbank mit 0,4 Milliarden Euro und die Osteuropabank, Tschechien, Polen und Estland mit gemeinsam 0,5 Milliarden Euro.
Die lettische Regierung hatte angesichts ihrer Probleme durch die internationale Finanzkrise bereits einen drastischen Sparkurs angekündigt. Lettlands Regierung hatte die Parex-Bank verstaatlicht und damit das zweitgrößte einheimische Geldinstitut vor der Pleite gerettet. Sie wurde nun von den Kreditgebern zur Umsetzung einen strikten Sanierungsprogramms verpflichtet. Das Staatsdefizit soll bis 2011 auf die Marke von drei Prozent vom Bruttoinlandsprodukt sinken.
Hilfe bis Anfang 2011
Die Hilfe soll bis Anfang 2011 geleistet werden. Die EU hatte erst zu Monatsbeginn ihre Obergrenze für solche Kredithilfen von zwölf Milliarden Euro auf 25 Milliarden Euro erhöht. Sie hat für den sogenannten Notfallfonds keine eigenen Mittel, sondern muss selbst Kredite aufnehmen. EU und IWF waren bereits dem finanziell gebeutelten Ungarn zur Hilfe geeilt.