Finanzminister gewähren Milliardenkredit EU rettet Ungarn vor Staatsbankrott
Ungarn erhält von der Europäischen Union einen Kredit von 6,5 Milliarden Euro. Damit wollen die EU-Finanzminister das Land vor einem Staatsbankrott bewahren. Auch der Internationale Währungsfonds hatte Milliardenhilfen angekündigt. Ungarn muss aber sein Budget kürzen.
Die EU-Finanzminister haben Ungarn einen Notkredit bewilligt, um das Land vor dem Staatsbankrott zu bewahren. Die Europäische Union nimmt für das Land 6,5 Milliarden Euro am Kapitalmarkt auf, nachdem Ungarn infolge der Finanzmarktkrise an den Rand der Zahlungsunfähigkeit geraten war. Das Land hat hohe Auslandsschulden und leidet unter der Abwertung seiner Landeswährung Forint. "Es gibt keinen vergleichbaren Fall in Europa", sagte EU-Währungskommissar Joaquín Almunia bereits vor einem Treffen der EU-Finanzminister.
Kreditrahmen von 20 Milliarden Euro
Die Geldmärkte des Landes waren aufgrund der Finanzmarktkrise praktisch zum Erliegen gekommen. Ohne Hilfe hätte dies laut dem ungarischen Ministerpräsidenten Ferenc Gyurcsany "zu einem Staatsbankrott mit gleichzeitiger sozialer Krise führen können". Der Internationale Währungsfonds (IWF) und die EU hatten deshalb vergangene Woche einen Kreditrahmen von 20 Milliarden Euro für Ungarn angekündigt. Die ungarische Regierung verpflichtete sich im Gegenzug dazu, die Ausgaben zu senken. Im kommenden Jahr erhalten die Beamten und Staatsangestellten kein 13. Gehalt und die Pensionäre nur einen Teil ihrer 13. Monatsrente.
Gyurcsany hatte gestern zudem die Schaffung eines Stabilisierungsfonds mit einem Volumen von umgerechnet knapp 3,9 Milliarden Euro vorgeschlagen. "Über die Finanzkrise sind wir im Wesentlichen hinweg", sagte er Parlament. "Aber wir blicken einer sich hinziehenden Wirtschaftskrise entgegen, für die wir Vorkehrungen treffen müssen."