Strauss-Kahn kündigt Finanzpakete an IWF eilt Ungarn und Ukraine zur Hilfe
Die von der Finanzmarktkrise schwer getroffenen Länder Ungarn und Ukraine erhalten Hilfen des IWF. Man werde Budapest ein "umfangreiches Finanzpaket" zur Verfügung stellen, teilte IWF-Direktor Strauss-Kahn mit. Auch Kiew soll Zugang zu Krediten erhalten.
Der Internationale Währungsfonds (IWF) und Ungarn haben sich auf ein Programm zur Stabilisierung der wegen der Finanzmarktkrise in Not geratenen Wirtschaft geeinigt. Man werde dem Land ein "umfangreiches Finanzpaket" zur Verfügung stellen, sagte IWF-Direktor Dominique Strauss-Kahn in Washington. Daran werden sich neben der Weltfinanzorganisation auch die Europäische Union sowie regionale und mulitlaterale Institutionen beteiligen. Eine konkrete Summe nannte Strauss-Kahn noch nicht, da zunächst Detailfragen gelöst werden müssten. Im Gegenzug erklärte sich Ungarn zu Wirtschaftsreformen bereit.
Ungarn hatte den IWF um Hilfe gebeten, nachdem der Forint in der Finanzmarktkrise massiv an Wert verloren und der Handel mit ungarischen Staatsanleihen praktisch zum Erliegen gekommen war. Ungarn leidet unter hohen Schulden und einem Haushaltsdefizit. Angesichts eines deutlichen Wertverlusts der Landeswährung hatte die ungarische Zentralbank in der vergangenen Woche den Leitzins um drei Punkte auf 11,5 Prozent erhöht.
Milliardenhilfe auch für die Ukraine
Die internationalen Wechselkursverschiebungen haben die Ukraine unter Druck gesetzt. Auch Kiew wandte sich daher an den IWF. Eine Delegation der Weltfinanzorganisation vereinbarte mit der Ukraine eine Finanzhilfe über 16,5 Milliarden Dollar. Das Abkommen muss noch vom IWF-Exekutivdirektorium gebilligt werden.
Die Wirtschaft der Ukraine leidet vor allem unter dem Preisverfall von Stahl, dem Hauptexportprodukt des Landes, sowie einem drastischen Kursverfall der Landeswährung Hryvna.
Japanische Regierung will ihre Banken stützen
Die japanische Regierung kündigte unterdessen an, sie werde ihr Rettungspaket zur Kapitalaufstockung von Banken ausdehnen. Zudem solle es strengere Regeln beim Aktienkauf geben, um die Talfahrt der Kurse zu stoppen. Der Staat wolle außerdem weitere Bankenanteile kaufen, sagte Wirtschaftsminister Kaoru Yosano.