FAO Food Index Lebensmittelpreise geben deutlich nach
Die Lebensmittelpreise sind auf den tiefsten Stand seit zwei Jahren gesunken. Vor allem Milchprodukte, Fleisch und Getreide kosten weltweit weniger. Einzige Ausnahme: Reis.
Lebensmittel sind weltweit so günstig wie seit gut zwei Jahren nicht. Der Food Index der UN-Ernährungsorganisation FAO, der die meistgehandelten Nahrungsmittel umfasst, sank im August von 124,0 auf 121,4 Punkte. Das Barometer liegt damit um fast ein Viertel unter dem Rekordhoch vom März 2022, das unmittelbar nach dem Einmarsch Russlands in die Ukraine erreicht wurde. Vor allem Milchprodukte, Fleisch, Pflanzenöle und Getreide sind günstiger geworden.
In einem separaten Bericht über Angebot und Nachfrage bei Getreide senkte die FAO ihre Prognose für die weltweite Produktion im laufenden Jahr leicht. Sie soll nun bei 2,815 Milliarden Tonnen liegen. Das wären aber noch 0,9 Prozent mehr als 2022 und entspreche der Rekordausbeute von 2021.
Reis so teuer wie seit 15 Jahren nicht
Eine Ausnahme bildet Reis. Er ist laut FAO so teuer wie seit 15 Jahren nicht. Allein im August waren die Preise für Reis um zehn Prozent gestiegen, während Lebensmittel insgesamt um zwei Prozent günstiger geworden waren. Einer der Gründe ist das Wetter: In Indien als zweitgrößtem Anbauland von Reis war in den vergangenen Monaten zu wenig Monsunregen gefallen. Im Land herrscht eine große Trockenheit.
Die indische Regierung hatte deshalb im Juli den Export von weißem Reis außer Basmatireis vollständig verboten und Zölle von 20 Prozent auf die Ausfuhr verschiedener anderer Reissorten verhängt. Die Ausfuhrsperre betrifft etwa ein Viertel der Reismenge, die Indien normalerweise exportiert. Das Land versucht mit den Restriktionen, die heimische Versorgung zu verbessern und die Preise auf dem Binnenmarkt zu beruhigen.
Reisvorräte an sich hoch
Die weltweiten Reisvorräte sind hoch: Sie könnten nach Schätzungen der FAO zum Ende der laufenden Saison einen Höchststand von fast 200 Millionen Tonnen erreichen. Fast drei Viertel der Reserven halten jedoch Indien und China; Vorräte in anderen Staaten könnten hingegen auf den tiefsten Stand seit vier Jahren fallen. Einige Länder fürchten zudem das Wetterphänomen El Niño, das wegen des globalen Temperaturanstiegs künftig häufiger die Reisernte bedrohen könnte.