Konjunktur Eurozone doch in Rezession gerutscht
Die Wirtschaftsleistung in der Eurozone ist im ersten Quartal überraschend gesunken, nachdem erste Schätzungen noch auf ein leichtes Wachstum hindeuteten. Die Eurozone rutschte damit in eine technische Rezession.
In der Eurozone ist die Wirtschaftsleistung zu Jahresbeginn überraschend um 0,1 Prozent im Vergleich zum Vorquartal gesunken, wie das Statistikamt Eurostat in Luxemburg nach einer dritten Schätzung mitteilte.
Der Währungsraum ist damit in eine sogenannte technische Rezession gerutscht. Davon sprechen Ökonomen, wenn dass Bruttoinlandsprodukt (BIP) in zwei aufeinanderfolgenden Quartalen schrumpft. Die Rezession fällt jedoch noch sehr mild aus. In einer vorherigen Schätzung war noch ein leichtes Wachstum um 0,1 Prozent ermittelt worden. Volkswirte hatten mit einer Stagnation gerechnet.
Wirtschaftsdaten nachträglich angepasst
Im vierten Quartal 2022 war die Euro-Wirtschaft ebenfalls um 0,1 Prozent geschrumpft. Auch hier wurden die Daten revidiert, nachdem zuvor eine Stagnation ermittelt worden war. Die Daten beziehen sich auf die 20 Länder der Eurozone, wobei Kroatien zu Jahresbeginn beigetreten ist.
Im Jahresvergleich legte die Wirtschaft im Zeitraum Januar bis Ende März um revidierte 1,0 Prozent zu. In einer vorherigen Schätzung war noch ein Wachstum von 1,3 Prozent ermittelt worden. Volkswirte hatten mit einer Revision auf 1,2 Prozent gerechnet.
Luxemburg mit stärkstem Wachstum
Die Wirtschaftsentwicklung in den einzelnen Ländern der Eurozone zeigt dabei deutliche Unterschiede. Im ersten Quartal erzielten Luxemburg mit 2,0 Prozent und Portugal mit 1,6 Prozent das stärkste Wachstum im Vergleich zum Vorquartal.
Hingegen wurden starke Rückgänge für Irland mit einem Minus von 4,6 Prozent und für Litauen mit einem Minus von 2,1 Prozent registriert. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) Deutschlands ist um 0,3 Prozent gesunken.