KfW-Darlehen und Zuschüsse Bau-Förderprogramme können wieder beantragt werden
Wer klimafreundlich bauen oder eine Immobilie altersgerecht umbauen will, kann wieder Fördergelder oder zinsverbilligte Kredite bekommen. Ab heute sind Anträge bei der staatlichen KfW-Bank möglich.
Nach einem Stopp des Programms im vergangenen Dezember soll es für bestimmte Bauvorhaben oder den Hauskauf wieder staatliche Förderung der KfW-Bank geben. Im Mittelpunkt der Förderung steht ein Programm für besonders klimafreundliche Neubauten. Ab heute können die Anträge gestellt werden.
Wer den so genannten EH40-Standard einhält, kann über die KfW-Bank günstige Darlehen erhalten - der Zinssatz liegt bei 2,1 Prozent, die maximale Kreditsumme zwischen 100.000 Euro und 150.000 Euro. Im vergangenen Jahr wurden nach Angaben von Bundesbauministerin Klara Geywitz (SPD) gut 47.000 Wohnungen aus dem Programm gefördert.
Das Angebot richtet sich an Investoren, Genossenschaften, Unternehmen oder Privatpersonen. Die Unterstützung gibt es für den Neubau oder den Erstkauf eines Gebäudes bis zu ein Jahr nach der Fertigstellung. Kommunen und Landkreise können Investitionszuschüsse beantragen.
Bis zu 6.250 Euro für altersgerechten Umbau
Außerdem wird die Förderung für genossenschaftliches Wohnen neu aufgelegt - hier unterstützt der Bund insbesondere den Erwerb von Genossenschaftsanteilen mit zinsgünstigen Darlehen. Wer eine eigene Genossenschaft gründet, um anschließend zu bauen oder die Anteile erwerben, kann künftig Kredite bis zu 100.000 Euro zu einem Zinssatz (je nach Laufzeit) zwischen 2 und 2,5 Prozent aufnehmen, der Tilgungszuschuss liegt bei 7,5 Prozent.
Schließlich ist es ab haute auch wieder möglich, Zuschüsse für den altersgerechten Umbau von Wohnungen zu beantragen - die Höhe der Zuschüsse richtet sich nach der Maßnahme, also zum Beispiel dem Entfernen von Türschwellen oder dem Umbau von Bädern. Einzelne Baumaßnahmen werden mit zehn Prozent der Investitionskosten, maximal aber mit 2.500 Euro bezuschusst. Für den gesamten Umbau eines Hauses kann man bis zu 6.250 Euro erhalten.
Wohnungsbau in der Krise
Die Förderprogramme sind nach Einschätzung von Bauministerin Geywitz auch wichtig für die zuletzt stark schwächelnde Baukonjunktur. Nach Angaben des Münchner ifo-Instituts ist die Stimmung in der Branche derzeit so schlecht wie noch nie.
Der Wohnungsbau schwächelt, von dem selbst gesteckten Ziel, dass in jedem Jahr 400.000 neue Wohnungen gebaut werden, ist die Bundesregierung weit entfernt. Das ifo-Institut rechnet damit, dass in diesem Jahr lediglich rund 225.000 Wohnungen fertiggestellt werden.
Ein Grund sind die gestiegenen Zinsen - vor allem hier setzen die meisten Förderprogramme der Bundesregierung an. So das Programm für den klimafreundlichen Neubau, wie Bauministerin Klara Geywitz erläuterte: "Der Endkundenzins liegt bei 2,1 Prozent und dabei deutlich unter den aktuellen Baufinanzierungen - 2,1 Prozent, da kommt Bauen wieder in finanzierbare Größenordnung."
Reicht das Geld aus?
Das Förderprogramm für gut gedämmte und klimafreundliche Häuser gibt es noch kein Jahr. Bereits nach zehn Monaten war im Dezember das Geld ausgegangen, es kam zum Förderstopp. Wie lange die Mittel für die KfW-Förderung nun ausreichen werden, ist unklar.
Geywitz zufolge stehen nun eine Milliarde Euro zur Verfügung. Im vergangenen Jahr waren es 1,68 Milliarden gewesen. Damit ist zumindest zweifelhaft, ob das Geld bis Jahresende ausreicht. Ziel sei, die Konditionen das ganze Jahr über aufrechtzuerhalten, sagte die Ministerin. "Der Bundesregierung ist die Bedeutung von stabilen Förderkonditionen bekannt." Eine weitere Milliarde ist im Bundeshaushalt für den klimafreundlichen Neubau im Niedrigpreissegment vorgesehen.
Der Hauptverband der Deutschen Bauindustrie kritisierte, die Bundesregierung bleibe "nach wie vor eine konsistente und auf Verlässlichkeit ausgerichtete Wohnungsbaupolitik schuldig". Die Fördermittel seien bereits im vergangenen Jahr nicht ausreichend gewesen. Um einen Förderstopp zu vermeiden, müsse der Bundestag spätestens im Sommer eine Aufstockung der Mittel debattieren.
Mit Informationen von Hans-Joachim Vieweger, ARD-Hauptstadtstudio.