Kampf gegen Arbeitslosigkeit in der EU "Jugendgarantie" garantiert bis 2015
Dass die Zahl junger Arbeitsloser in der EU dramatisch hoch ist, wissen die Staats-und Regierungschefs der Union seit langem. Nun brachten sie ein Programm auf den Weg, das einen Job, eine Ausbildung oder ein Praktikum garantieren soll.
Die 24 EU-Staats- und Regierungschefs haben sich bei ihrem Sondergipfel zur Jugendarbeitslosigkeit in Europa auf einen Zeitplan und die wichtigsten Maßnahmen geeinigt.
Frankreichs Präsident François Hollande sagte zum Abschluss der Konferenz in Paris, sechs Millionen junge Arbeitslose in Europa seien "zu viel, viel zu viel". Deshalb solle in den nächsten zwei Jahren die geplante "Jugendgarantie" umgesetzt werden. Sie sieht vor, dass jeder arbeitslose Jugendliche unter 25 Jahren in der EU binnen vier Monaten ein Angebot für einen Job, eine Ausbildung oder zumindest einen Praktikumsplatz bekommt.
Hollande hob hervor, dass auch drei Prioritäten festgelegt worden seien. Diese seien Ausbildung, die Eingliederung in den Arbeitsmarkt für die benachteiligten Jugendlichen sowie die Gründung von Unternehmen durch junge Leute.
Aus dem EU-Haushalt wurden sechs Milliarden Euro für das Programm bereitgestellt. Die Finanzmittel könnten noch anwachsen, sagte Hollande und verwies auf weitere EU-Töpfe und auf die Mittel der Europäischen Investitionsbank.
Merkel: Geld muss bei jungen Menschen ankommen
Neue Finanzzusagen oder Instrumente wurden auf dem Gipfel allerdings nicht beschlossen. Stattdessen verwies Bundeskanzlerin Angela Merkel darauf, dass es in nationaler Verantwortung liege, die getroffenen EU-Beschlüsse umzusetzen. Es gebe "die Verpflichtung, dass das Geld bei den jungen Menschen ankommt". Wichtig sei, dass die einzelnen Länder nun bei der EU ihre Pläne vorlegten, wie die Instrumente umgesetzt werden sollten. Dies soll bis Dezember geschehen.
Der Sondergipfel mit 24 Staats- und Regierungschefs war ein Folgetreffen nach mehreren Konferenzen zur EU-Jugendarbeitslosigkeit, darunter Anfang Juli in Berlin.