Teuerungsrate im August bei 0,8 Prozent Experten erwarten steigende Inflation
Ob Sprit, Heizöl oder Kartoffeln - auch im August waren manche Güter wieder billiger als ein Jahr zuvor. Alles in allem verharrte die Inflation bei 0,8 Prozent, dem tiefsten Wert seit 2010. Für nächstes Jahr erwarten Experten jedoch steigende Teuerungsraten.
Die Inflation verharrt in Deutschland bei mickrigen 0,8 Prozent - und damit auf dem tiefsten Stand seit viereinhalb Jahren. Zwar verteuerten sich die Miete, die bei einem Durchschnittshaushalt ein Fünftel aller Ausgaben ausmacht, um 1,5 Prozent. Viele Güter waren im August allerdings billiger als ein Jahr zuvor, zum Beispiel Sprit (minus 4,4 Prozent) oder Heizöl (minus fünf Prozent). Kartoffeln verbilligten sich aufgrund der guten Ernte sogar um ein Drittel.
Experten rechnen für kommendes Jahre gleichwohl mit höheren Teuerungsraten. "2015 werden die Preise angesichts der konjunkturellen Belebung wohl etwas stärker steigen", erklärte das Kieler Institut für Weltwirtschaft in seiner Herbstprognose. Daneben dürfte auch der Mindestlohn für ein etwas höheres Preisniveau sorgen.
Hintergrund: Im Januar wird die bundesweite Lohnuntergrenze von 8,50 Euro eingeführt. Damit dürfte die Kaufkraft von Menschen, die im Niedriglohnsektor arbeiten, etwas steigen. Auf Unternehmen, die bislang extrem niedrige Löhne zahlen, kommen zugleich höhere Kosten zu - die sie vermutlich in Form höherer Preis an die Kunden weitergeben wollen.
Die Europäische Zentralbank (EZB) strebt für die Eurozone eine Teuerung von annähernd zwei Prozent an. Aus ihrer Sicht droht zurzeit das Gegenteil von Inflation - nämlich eine Deflation mit sinkenden Preisen und stagnierender Wirtschaft. Um das zu verhindern, haben die Notenbanker ihren Leitzins vergangene Woche auf das Rekordtief von 0,05 Prozent gesenkt und beschlossen, weitere Milliarden in die Wirtschaft zu pumpen.