KI-Anwendung AI Overviews von Google sorgt für Spott im Netz
In den USA ist AI Overviews von Google gestartet. Das KI-gestützte Programm antwortet ausführlich auf Fragen, teils aber mit irritierenden Antworten. Die Suchmaschine kann nicht richtig zwischen Information und Satire unterscheiden.
Seit vergangener Woche können Google-Nutzer in den USA bei ihren Suchen nun auch von Künstlicher Intelligenz erzeugte Antwort-Übersichten erhalten. Die Zusammenfassungen - in den USA AI Overviews genannt - sollen den Nutzern schneller eine direkte Antwort auf ihre Fragen geben, statt ihnen eine Liste von Weblinks zu präsentieren.
Doch seit Google seine Suchmaschine in den USA auf breiter Front mit KI-Übersichten ergänzt hat, machen im Internet peinliche bis verstörende Fehler der Software die Runde.
Hunde spielen in NFL?
So veröffentlichte ein Nutzer die Empfehlung, den Käse auf einer Pizza mit nicht giftigem Klebstoff zu befestigen. Bei anderen behauptete die Suchmaschine in den KI-Antworten laut Screenshots etwa, dass Hunde in der Basketball-Liga NBA und der Football-Liga NFL gespielt hätten und dass Barack Obama der erste muslimische Präsident der USA gewesen sei.
Die KI-Software scheint in vielen Fällen seriöse Informationen nicht von Scherzen oder Satire unterscheiden zu können. So fanden sich als Quellen für einige besonders alberne Behauptungen Spaß-Posts auf Online-Plattformen oder Artikel der Satire-Website The Onion - wie etwa die Behauptung, dass Geologen empfehlen, einen kleinen Stein pro Tag zu essen.
Google: "Vereinzelte Beispiele"
Eine Google-Sprecherin sagte dem Technologieblog The Verge, die Fehler gingen "allgemein auf sehr ungewöhnliche Nachfragen zurück und entsprächen nicht dem, was die meisten Leute erleben". Diese "vereinzelten Beispiele" würden verwendet, um das Produkt zu verbessern.
Google musste bereits im Februar Spott im Netz wegen eines KI-Programms über sich ergehen lassen. Die Software Gemini erzeugte Bilder nicht-weißer Nazi-Soldaten und nicht-weißer amerikanischer Siedler. Google erläuterte, man habe es versäumt, Ausnahmen für die Fälle zu programmieren, in denen Diversität definitiv fehl am Platze sei. Danach ließ der Konzern Gemini vorerst keine Bilder mehr von Menschen generieren.
Start in weiteren Ländern Ende des Jahres
Mehrere Start-ups wollen mit Hilfe von KI-Antworten gegen die Dominanz von Google bei der Websuche antreten. Der Internet-Konzern schwenkt aber auch selbst auf diesen Kurs ein. Kurze Antworten auf Fakten-Fragen gab es in der Suchmaschine über den Links schon lange. Jetzt sind es aber zum Teil Texte mit mehreren Absätzen.
Die Funktion soll zum Jahresende auch in weiteren Ländern eingeführt werden. Viele Website-Betreiber und Medien machen sich dabei Sorgen, dass Google durch die KI-Zusammenfassungen weniger Menschen zu ihnen leiten wird und ihr Geschäft darunter leidet. Google kontert, dass es zu den Quellen für Informationen, die in den Übersichten landen, sogar mehr Datenverkehr gebe. Wie es dabei dem Rest geht, blieb aber bisher unklar.