Nach Nvidia-Zahlen Euphorie an der Wall Street
Der KI-Boom hat heute auch die Wall Street in einen Goldrausch versetzt. Auslöser waren starke Ergebnisse von Chipproduzent Nvidia, das wie kaum ein anderes Unternehmen für den Boom steht.
Seit der Chipproduzent Nvidia am Vorabend nach Handelsschluss deutlich besser als erwartet ausgefallenen Quartalszahlen präsentierte, kennt die Wall Street und mit ihr viele andere große Handelsplätze in Übersee, nur einen Weg: Den nach oben. Die großen Indizes der Street setzten ihren jüngsten Rekordlauf fort und erreichten neue Bestmarken.
Der Dow-Jones-Index der Standardwerte notierte am Ende 1,18 Prozent fester bei 39.069 Punkten und markierte im Verlauf bei 39.149 Zählern eine neue Bestmarke. Deutlich nach oben ging es auch mit dem breiter gefasste S&P 500, der um 2,1 Prozent auf 5.087 Punkte vorrückte. Das neue Allzeithoch liegt nunmehr bei 5.094 Punkten.
Deutliche Gewinne gab es auch an der Technologiebörse Nasdaq, auch wenn die Indizes ihre alten Bestmarken nicht ganz erreichten. Der Composite- Index der Technologiebörse Nasdaq kletterte um 2,96 Prozent auf 16.041 Stellen, das bisherige Rekordhoch liegt bei 16.080 Punkten. Der Auswahlindex Nasdaq 100 kletterte in der Spitze bis auf 18.034 Zähler und damit bis fast an das Allzeithoch bei 18.041 Punkten. Der Schlussstand lag bei 18.004 Punkten, ein Aufschlag von 3,01 Prozent.
Die Erlöse des wichtigsten Spezialisten im Bereich Künstliche Intelligenz (KI) haben sich im vierten Quartal 2023 auf gut 22 Milliarden Dollar mehr als verdreifacht. Analysten hatten mit knapp 21 Milliarden Dollar gerechnet. Den Analysten zufolge linderten die Zahlen die Ängste der Investoren, dass das starke Wachstum der Branche rund um die Künstliche Intelligenz (KI) bald zu Ende sein könnte.
"Die Berichterstattung von Nvidia verleiht auch anderen KI- und Technologieunternehmen ein Fundament an Glaubwürdigkeit", sagte Andre Bakhos, Präsident des Analysehauses Ingenium. "Es scheint nun eindeutig, dass die KI kein kurzlebiges Phänomen ist."
Die Kennziffern seien einmal mehr bemerkenswert gut ausgefallen, lobte Bernstein-Analyst Stacy Rasgon. Trotz der hohen Markterwartungen hätten die Resultate klar darüber gelegen. Der Experte schraubte sein Kursziel von 700 auf 1.000 Dollar nach oben. Nicht nur die Zahlen selbst, auch der für die Börse so wichtige Ausblick liegt über den Erwartungen. So stellte Nvidia gestern Abend für das laufende Quartal Umsätze in Höhe von 24 Milliarden Dollar in Aussicht - zwei Milliarden mehr als der Marktkonsens.
Die Papiere von Rivalen wie Super Micro Computer, Arm, AMD und Marvell gewannen im Nvidia-Sog teilweise mehr als 25 Prozent. Gefragt waren auch die Titel anderer Technologiekonzerne wie Microsoft, ebenfalls ein großer KI-Spieler und zusammen mit Apple wertvollstes Börsenunternehmen der Welt, Amazon und Meta, die um gut zwei bis über vier Prozent zulegten.
Andere Ereignisse traten zurück. So bestätigten neue Konjunkturdaten einmal mehr die Robustheit der US-Wirtschaft, denn die Stimmungsdaten aus der Industrie (PMI) fielen stärker als erwartet aus. Zudem sanken die wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe überraschend. In der vorigen Woche stellten nur 201.000 Amerikaner einen Antrag auf staatliche Stütze, wie das Arbeitsministerium am Nachmittag mitteilte. Befragte Experten hatten mit 218.000 gerechnet, nach revidiert 213.000 in der vorangegangenen Woche.
Zwar dürften die Daten ein weiterer Wermutstropfen sein für jene, die nach wie vor auf rasche und deutliche Zinssenkungen seitens der US-Notenbank Fed setzen. Doch die Mehrheit hat sich inzwischen damit abgefunden, dass es wohl vor Mai oder Juni keinen Zinsschritt geben wird. Zudem ist auch nur noch knapp ein Prozentpunkt an Reduzierungen für 2024 eingepreist.
Der Nachfrageeinbruch bei Covid-19-Impfstoffen trifft auch Moderna. Das US-Biotechunternehmen und BioNTech-Konkurrent verzeichnete im vergangenen Jahr einen Umsatzrückgang von gut 64 Prozent auf 6,85 Milliarden Dollar, wie Moderna mitteilte. Unter dem Strich fiel ein Verlust von 4,7 Milliarden Dollar an nach einem Gewinn von 8,4 Milliarden vor Jahresfrist, denn Moderna hatte mit Lagerbestandsabschreibungen und deutlich höheren Aufwendungen zu kämpfen.
"2023 war für Moderna ein Jahr des Übergangs, da wir uns an den endemischen Markt angepasst haben", sagte Vorstandschef Stephane Bancel. Im vierten Quartal erzielte Moderna unter anderem dank einer Zahlung der Impfstoffallianz Gavi einen Gewinn, was den Aktien deutlich Auftrieb gab. Konkret verzeichnete das Unternehmen im Schlussquartal dank Kostensenkungen und aufgeschobener Zahlungen einen überraschenden Gewinn von 55 Cents pro Aktie. Die Analysten waren im Schnitt von einem Verlust von 97 Cent ausgegangen.
Auch die heimischen Anleger können sich derzeit dem Boom und der Gier um das Thema Künstliche Intelligenz (KI) nicht entziehen. Obwohl es primär an der New Yorker Börse gespielt wird, reagierten sie begeistert auf das explosive Wachstum des US-Chipkonzerns Nvidia, der am Vorabend deutlich über den Erwartungen liegende Quartalszahlen und Ausblicke vorgelegt hatte.
Dies, obwohl das Papier seit Jahresanfang an der US-Technologiebörse Nasdaq schon rund 50 Prozent zugelegt hatte und die Erwartungshaltung entsprechend extrem hoch war. Aber Nvidia "lieferte", und das war auch hierzulande das herausragende Thema des Tages. Aktuell honorieren die Anleger an der Wall Street die Entwicklung mit einem Kurssprung von gut 15 Prozent und einem neuen Rekordhoch in der Spitze bei bisher 780,85 Dollar.
"Nvidia hält die Rally am Laufen", schrieb der Marktexperte Thomas Altmann vom Vermögensverwalter QC Partners. Mit den Quartalszahlen von Nvidia werde zumindest ein Teil der imposanten KI-Rally legitimiert. Neben der Aussicht auf Zinssenkungen durch die Notenbanken, die die Indizes diesseits und jenseits des Atlantiks im Schlussquartal 2023 immer weiter angetrieben hatten, ist es derzeit der KI-Boom, der immer neue Blüten treibt.
Der DAX folgte bereits seit Handelsstart dem vorbörslichen US-Kursfeuerwerk für die Nvidia-Aktie und markierte im Verlauf bei 17.429 Punkten einen neuen Rekordstand. Das alte Hoch bei 17.198 Punkten vom vergangenen Freitag wurde damit deutlich übertroffen.
Am Schluss legte der DAX 1,47 Prozent zu auf 17.370 Punkte. Noch nie hatte der deutsche Leitindex so hoch geschlossen. Sogar der zuletzt etwas schwächer tendierende MDAX, der Index der mittelgroßen Werte, nahm wieder Fahrt auf und stieg um 1,5 Prozent auf 26.099 Punkte.
Markttechnisch hat der DAX nun durchaus Chancen auf weitere Kursgewinne, ist doch der Aufwärtstrend intakt. HSBC-Experte Jörg Scherer beziffert das Kursziel auf 17.450 Punkte. Andererseits sei der DAX aber mit dem erneuten Kursanstieg auch absolut überkauft, warnt ING-Analyst Christian Zoller. Als "überkauft" bezeichnen Börsenexperten eine Aktie oder einen Index, die einen langen oder starken Kursanstieg haben, was in der technischen Analyse auf bevorstehenden Verkäufe hindeutet.
"Die Anleger sind begeistert - sowohl von Nvidia als auch von der Künstlichen Intelligenz (KI), die Nvidia repräsentiert", sagte Paul Nolte, Stratege beim Vermögensberater Murphy & Sylvest. Er zeigte sich allerdings vorsichtig. "Man geht derzeit davon aus, dass die Erträge von Nvidia in den nächsten vier bis fünf Jahren im jetzigen blitzschnellen Tempo weiter wachsen werden. Das ist eine schwierige Hürde."
Die heutige Börsenrally begann schon in der Nacht in Japan. Fast dreieinhalb Jahrzehnte nach dem Platzen der Spekulationsblase am japanischen Aktienmarkt übertraf der Nikkei 225-Leitindex seine Bestmarke vom Dezember 1989 und verabschiedete sich letztlich mit einem Plus von 2,2 Prozent auf 39.098 Punkte aus dem Handel. Rückenwind lieferte neben den Nvidia-Zahlen schon länger auch der schwache japanische Yen, der der Exportwirtschaft des Landes zugutekommt.
"Für uns Händler ist dies der Beginn einer neuen Ära", sagte Tsutomu Yamada, Marktanalyst beim Online-Broker AU Kabucom Securities. "Es fühlt sich an, als würde der Aktienmarkt uns sagen, dass wir endlich der Deflation entkommen sind und sich eine neue Welt aufgetan hat."
Es dürfte vor allem der optimistische Nvidia-Ausblick sein, der die Tech-Kurse in den USA, Asien und Europa nach oben treibt. Im japanischen Leitindex Nikkei 225 etwa stiegen die Halbleiterwerte Advantest und Tokyo Electron um 7,5 und 6 Prozent.
An Europas Börsen erreichten die Aufschläge für ASML, STMiroelectronics und BE Semiconductor bis zu 15 Prozent. Am deutschen Markt waren mit Infineon, Elmos Semiconductor ,Aixtron und Süss Microtec ebenfalls Chip-Produzenten und deren Zulieferer stark gefragt.
Der Euro hat im Verlauf mit deutlichen Kursschwankungen auf Konjunkturdaten aus der Eurozone und den USA reagiert. Zuletzt wurde die Gemeinschaftswährung im US-Handel mit 1,0821 Dollar gehandelt und damit nahezu auf dem gleichen Niveau wie am frühen Morgen. Nur zeitweise war der Kurs bis auf ein Tageshoch bei 1,0888 Dollar gestiegen. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,0844 (Mittwoch: 1,0809) Dollar fest.
Am Morgen sorgten Stimmungsdaten aus der Wirtschaft der Eurozone zeitweise für Auftrieb bei Euro. Der Kurs stieg um mehr als einen halben Cent, nachdem bekannt geworden war, dass sich die Stimmung der Einkaufsmanager unerwartet deutlich verbessert hatte. Der entsprechende Index von S&P Global stieg im Februar um 1,0 Punkte auf 48,9 Zähler und damit auf den höchsten Stand seit acht Monaten.
Am Nachmittag sorgten allerdings unerwartet starke US-Konjunkturdaten für Auftrieb beim Dollar. Der Euro geriet im Gegenzug unter Druck und gab seine frühen Kursgewinne wieder ab. Die Zahl der wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe war unerwartet gefallen, was auf einen weiter robusten Arbeitsmarkt hindeutet. Die Feinunze Gold kostete am späten Nachmittag 2.020 Dollar und damit 0,2 Prozent weniger.
Fast schon etwas in Vergessenheit gerieten heute angesichts des KI-Booms die Papiere von Mercedes, die zu den größten Gewinnern im DAX gehörten mit einem Plus von 4,7 Prozent. Auch andere Autoaktien legten zu, die VW-Holding Porsche SE rückte als Tagessieger 5,3 Prozent vor. Die Mercedes-Anleger honorierten, dass Aktionäre trotz eines Gewinnrückgangs im vergangenen Jahr eine um zehn Cent auf 5,30 Euro erhöhte Dividende je Aktie erhalten sollen. Am Vorabend hatte Mercedes zudem einen Aktienrückkauf im Volumen von drei Milliarden Euro angekündigt.
Auch Heidelberg Materials legt ein neues, 1,2 Milliarden Euro schweres Aktienrückkaufprogramm auf - und berichtete am Morgen zudem von einem Rekordjahr: 2023 kletterte der Umsatz im Jahresvergleich leicht auf knapp 21,2 Milliarden Euro. Unter dem Strich blieb ein auf die Aktionäre anfallender Gewinn von rund 1,9 Milliarden Euro nach knapp 1,6 Milliarden Euro im Vorjahr. Nachdem die Aktie zuletzt stark gestiegen war, nahmen Anleger allerdings Gewinne mit und schickten das Papier ans DAX-Ende.
Die Allianz erhöht ihre Dividende für das abgelaufene Jahr kräftig und will ihre Aktionäre auch künftig stärker am Gewinn beteiligen. Für 2023 will der Versicherungsriese 13,80 Euro je Aktie ausschütten, 2,40 Euro mehr als ein Jahr zuvor, wie er in München am Donnerstagabend mitteilte. Das ist das Ergebnis einer neuen Ausschüttungspolitik: Ab sofort sollen 60 statt 50 Prozent des um Sondereffekte bereinigten Nettogewinns nach Anteilen Dritter als Dividende gezahlt werden, mindestens aber so viel wie im Vorjahr.
Zudem legt die Allianz ein neues Aktienrückkaufprogramm auf. Von März bis Ende des Jahres sollen eigene Aktien für bis zu eine Milliarde Euro aufgekauft und danach eingezogen werden. Ein 1,5 Milliarden Euro schweres Rückkaufprogramm war im November abgeschlossen worden. Seit 2017 hat die Allianz 12,5 Milliarden Euro für den Rückkauf eigener Aktien ausgegeben. Der DAX-Konzern legt morgen sein Jahresergebnis vor.
In die wohl schon länger stockenden Übernahmegespräche zwischen Adnoc und dem Kunststoffkonzern Covestro könnte laut Insidern wieder Bewegung kommen.
Der staatliche Ölkonzern Abu Dhabi National Oil (Adnoc) habe detailliertere Informationen zum Geschäft der Leverkusener erhalten und könnte die informelle Offerte auf etwas mehr als 60 Euro je Aktie anheben, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg heute unter Berufung auf mit der Sache vertraute Personen. Kurz vor Weihnachten hatte Bloomberg über ein Angebot von 60 Euro je Aktie berichtet, das den DAX-Konzern mit rund 11,3 Milliarden bewerten würde. Der Covestro-Kurs legte deutlich 4,75 Prozent zu.
Der Öl- und Gaskonzern Wintershall Dea hat 2023 die niedrigeren Gas- und Ölpreise zu spüren bekommen. Unter dem Strich wies das Unternehmen 2023 einen auf die Anteilseigner anfallenden Verlust von 51 Millionen Euro aus. In den Zahlen ist das Russland-Geschäft nicht enthalten, weil sich Wintershall Dea aus dem Land zurückziehen will. Ein Jahr zuvor hatte die BASF-Mehrheitsbeteiligung einen Verlust von 4,85 Milliarden gemacht.
Der Softwarekonzern SAP will seine Dividende erhöhen. Auf der Hauptversammlung soll für das Geschäftsjahr 2023 ein Betrag von 2,20 Euro vorgeschlagen werden, wie das Unternehmen am späten Abend mitteilte. Das sind 15 Cent mehr als ein Jahr zuvor und mehr als von Analysten erwartet. Die Ausschüttungsquote würde damit bei 43,1 Prozent liegen, hieß es weiter.
Bei den Tarifverhandlungen für das Bodenpersonal der Lufthansa ist trotz eines neuen Angebots der Airline keine Lösung in Sicht. Aus Sicht der Gewerkschaft gibt es dagegen kaum eine Annäherung. Die Lufthansa legte bei der dauerhaften Gehaltserhöhung ein halbes Prozent drauf und bietet für die ersten zwölf Monate damit etwas über zehn Prozent mehr Geld an.
Für 13./14. März sind weitere Verhandlungstermine angesetzt. Die Beschäftigten am Boden - von Check-in und Flugabfertigung über Verwaltung bis zum IT- und Technikpersonal - legten schon zwei Mal in diesem Monat die Arbeit für gut einen Tag nieder, zuletzt am Dienstag. Die Lufthansa strich rund 90 Prozent der Flüge in Deutschland, wovon jedes Mal rund 100.000 Passagiere betroffen waren. Ein Streiktag kostet das Unternehmen nach früheren Angaben rund 25 Millionen Euro.
Wie die Kranich-Airline am Abend überraschend mitteilte, wird nahezu die komplette Führung ausgewechselt. Gleich vier der sechs Vorstände verlassen den Konzern nahezu gleichzeitig, zudem streicht der Aufsichtsrat einen Vorstandsposten ganz. Nur der Vorstandsvorsitzende Carsten Spohr und der bisherige Personalvorstand Michael Niggemann bleiben.
Die Umstrukturierung falle mit dem Ausscheiden von vier Vorstandsmitgliedern zeitlich zusammen. Turnusgemäß enden demnach die Amtszeiten von Harry Hohmeister, Vorstand «Globale Märkte und Netzmanagement», und Detlef Kayser, Vorstand «Flotte und Technologie» im laufenden Jahr. Gleichzeitig scheiden den Angaben zufolge Christina Foerster, Vorstand «Markenführung und Nachhaltigkeit» und Finanz-Vorstand Remco Steenbergen «im beiderseitigen Einvernehmen» aus. Michael Niggemann, Vorstand Personal und Infrastruktur», werde dann neben seinen bisherigen Aufgaben kommissarisch das Finanz-Ressort übernehmen.
Der weltweit tätige Infrastrukturkonzern Hochtief hat im Geschäftsjahr 2023 Umsatz und Gewinn gesteigert. Der operative Konzerngewinn kletterte um 6,1 Prozent auf 553 Millionen Euro, wie das mehrheitlich zum spanischen Baukonzern ACS gehörende Unternehmen am Nachmittag in Essen berichtete. Unterm Strich blieben 523 Millionen Euro als Gewinn, ein Plus von 8,5 Prozent.
Der Umsatz erhöhte sich um 5,9 Prozent auf 27,8 Milliarden Euro. Der Auftragsbestand lag zum Jahresende bei 55,3 Milliarden Euro, 7,6 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Im laufenden Geschäftsjahr will Hochtief den Gewinn weiter hochschrauben. Abhängig von den Marktbedingungen erwarte man einen operativen Konzerngewinn in der Größenordnung von 560 Millionen bis 610 Millionen Euro. Die Dividende steigt von 4,00 auf 4,40 Euro. Die aktie legte im MDAX über vier Prozent zu und war damit einer der größten Gewinner.
Dagegen müssen sich die Aktionäre von MTU wegen des teuren Materialfehlers an den Antrieben vieler Airbus-Jets vorerst mit weniger Dividende zufriedengeben. Für 2023 sollen sie je Anteilschein 2,00 Euro erhalten, wie der Triebwerkshersteller überraschend am Abend mitteilte. Für 2022 hatte MTU noch 3,20 Euro ausgeschüttet. Die MTU-Aktie ist mit einem Minus von rund vier Prozent der mit Abstand größte DAX-Verlierer.
Gerresheimer sprangen nach Vorlage von Geschäftszahlen auf ein Vier-Monats-Hoch und waren mit einem Kurssprung von 13,4 Prozent stärkster Wert im MDAX. Der Verpackungshersteller habe eine bessere Umsatzprognose geliefert als befürchtet, hieß es bei JP Morgan. "Wir fühlen uns durch die Prognose eines Umsatzwachstums von fünf bis zehn Prozent für 2024 ermutigt, da der Konsens bei weniger als sieben Prozent lag", urteilten die Analysten von Jefferies.
Gescheiterte Gespräche über den Verkauf von Aktivitäten in Südostasien lasteten einmal mehr schwer auf den Aktien von Delivery Hero. Am Schluss lag die Aktie mit einem Abschlag von 3,4 Prozent am MDAX-Ende, hatte aber zuvor stärkere ihre Verluste eingegrenzt.
Die Verhandlungen über einen Verkauf von Foodpanda seien abgebrochen worden, teilte das Unternehmen am späten Abend mit. Meldungen über einen stockenden Verkaufsprozess hatten die Aktien bereits im Februar bis knapp unter die 15-Euro-Marke auf ein Rekordtief gedrückt.
Der Versicherer Axa hat 2023 dank gut laufender Geschäfte im Schadensgeschäft mehr verdient. Der um Sondereffekte bereinigte Gewinn sei um fünf Prozent auf 7,6 Milliarden Euro gestiegen, teilte der französische Konzern heute in Paris mit. Beim Umsatz verzeichnete der Allianz-Konkurrent einen leichten Anstieg auf knapp 103 Milliarden Euro. Da der Versicherer sehr viel Kapital an Bord hat, soll die Dividende um 16 Prozent auf 1,98 Euro angehoben werden und damit mehr als erwartet. Für den Aktienkurs ging es deutlich nach oben.
Intel hat Microsoft als namhaften Kunden für sein Auftragsfertigungs-Geschäft gewonnen. Der Software-Riese werde einen neuen Chip von Intel mit neuer Produktions-Technologie des Halbleiter-Konzerns bauen lassen, sagte Microsoft-Chef Satya Nadella. Es gab zunächst keine Details zum Chip oder Zeitplan. Microsoft hatte zuvor angekündigt, einen Computer-Prozessor und einen Spezialchip für Anwendungen mit Künstlicher Intelligenz zu entwickeln.