Fed-Chef Jerome Powell
marktbericht

Wall Street schließt im Minus Powell schließt weitere Zinserhöhungen nicht aus

Stand: 19.10.2023 22:21 Uhr

In einer Rede in New York ließ US-Notenbankchef Powell die Tür für eine künftige geldpolitische Straffung offen. Obwohl die meisten Marktteilnehmer eine Zinserhöhung im November ausschließen, überwogen die Sorgen heute an der Börse.

Äußerungen des US-Notenbankchefs Jerome Powell haben die Stimmung an der Wall Street gedämpft. Der Dow Jones Index der Standardwerte schloss 0,75 Prozent tiefer bei 33.414 Punkten, der breiter gefasste S&P 500 gab 0,85 Prozent nach. Der technologielastige Nasdaq 100 verlor ebenfalls 0,85 Prozent.

Der Chef der US-Notenbank hat die Finanzmärkte knapp zwei Wochen vor der anstehenden Zinsentscheidung auf die Möglichkeit weiterer Leitzinserhöhungen vorbereitet. Die Entscheidung über eine zusätzliche straffere Geldpolitik hänge von zukünftigen Konjunkturdaten ab, erklärte der Fed-Chef bei einem Auftritt vor dem Wirtschaftsclub von New York. Trotz kontinuierlicher Fortschritte bei der Eindämmung der Inflation sei diese noch immer zu hoch. Wenn es weitere Hinweise auf eine weiterhin starke Wirtschaft gebe oder Anzeichen, dass der Arbeitsmarkt sich nicht weiter abkühle, könnten die Notenbanker mit einem strafferen Kurs reagieren.

Die Notenbank werde aber vorsichtig vorgehen, betonte der oberste Währungshüter der USA. Dies gilt als Signal, dass beim nächsten Zinsentscheid am 1. November wohl noch keine Erhöhung zu erwarten ist. Analysten zeigten sich daher gelassen. "Powell hielt sich zwar den Rücken für künftige Zinserhöhungen frei, änderte aber nichts an der Einschätzung, dass die US-Notenbank die Zinsen bei ihrer nächsten Sitzung und wahrscheinlich auch für den Rest des Jahres unverändert lassen wird", sagte etwa Chris Zaccarelli von Independent Advisor Alliance. In den kommenden Tagen beginnt die sogenannte Schweigephase, in der sich Notenbanker vor einer Zinsentscheidung in der Regel nicht mehr zu geldpolitischen Fragen äußern.

Die US-Inflation hat sich zuletzt auf der Marke von 3,7 Prozent stabilisiert und erweist sich damit als hartnäckiger als erwartet. Die Fed will mit ihrer straffen Linie einer Teuerungsrate von zwei Prozent näherkommen. Zugleich will sie den heiß gelaufenen Arbeitsmarkt abkühlen. Powell sagte dazu, es gebe Hinweise auf eine Abkühlung. Auch in den anderen Wirtschaftsbereichen sieht man eine deutliche Abkühlung. So sind die Verkäufe von Eigenheimen in den USA angesichts gestiegener Hypothekenzinsen und hoher Preise auf ein 13-Jahrestief gefallen.

"Unsicherheit über den weiteren geldpolitischen Kurs der Fed sind das eine, die Angst vor einer Eskalation des Konflikts im Nahen Osten das andere", sagte Jürgen Molnar, Stratege vom Broker RoboMarkets. "Diese Kombination treibt die Anleger in Sicherheit, allein der Blick auf den Goldpreis spricht eine eindeutige Sprache." Das als sicherer Hafen geltende Edelmetall hat sich seit dem Angriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober mehr als sechs Prozent verteuert.

Update Wirtschaft vom 19.10.2023

Bo Hyun Kim, HR, tagesschau24, 19.10.2023 09:00 Uhr

Am Rentenmarkt kehrten die Anleger angesichts der Aussicht auf weiter hoch bleibende Zinsen Staatsanleihen den Rücken. Die Kurse fielen, im Gegenzug ging es bei den Renditen weiter aufwärts. Die zehnjährigen US-Treasuries rentierten zeitweise mit 4,996 Prozent nach 4,902 Prozent am Mittwoch. Damit kratzte die Rendite an der Marke von fünf Prozent, die zuletzt 2007 überwunden wurde. "Wird die Fünf-Prozent-Marke letztendlich überschritten werden? Ich denke, die Antwort lautet ja, und dies wird wiederum zu noch mehr Volatilität führen", sagte Russell Hackmann, Präsident des Finanzdienstleisters Hackmann Wealth Partners. Der Zinssatz der US-Staatsanleihe ist nicht nur für die Refinanzierungskosten des Staates eine wichtige Größe. Auch viele Verbraucher- und Firmenkredite richten sich daran aus.

Auch am vorletzten Handelstag der Woche bleiben Anlegerinnen und Anleger besorgt über die Entwicklungen im Nahen Osten. Zudem verunsichert der weitere Zinskurs der Fed. Der DAX schloss 0,33 Prozent tiefer bei 15.045 Punkten. Trotz eines mageren Börsentags konnte der deutsche Leitindex die psychologisch wichtige Marke von 15.000 Punkten verteidigen. Zu den größten Verlierern im DAX gehörten heute Titel von Continental und Vonovia mit Verlusten von mehr als vier Prozent.

Der durch den Nahost-Konflikt getriebene Ölpreisanstieg ist heute zwar zwischenzeitlich zum Erliegen gekommen. Am Abend setzten die Ölpreise aber ihren Aufwärtstrend wieder fort. Die Nordsee-Ölsorte Brent legte um 2,17 Prozent auf 93,29 Dollar pro Barrel (159 Liter) zu. Die leichte US-Sorte WTI notierte gar 2,55 Prozent höher bei 89,35 Dollar. Die Angst vor Versorgungsengpässen hatte die Preise auch gestern um mehr als zwei Prozent in die Höhe getrieben.

Beim Autobauer Mercedes-Benz erholt sich nach Worten des Europa-Vertriebschefs Karl Schregle der schwächelnde Auftragseingang. "Wir leben ein Stück weit vom Auftragsbestand", sagte Schregle. Der Auftragseingang sei noch nicht auf dem Niveau des Vorjahres, es gebe derzeit aber eine deutliche Erholung im Vergleich zum Zeitraum Mai bis Juli. Dabei tue sich die Marke mit dem Stern bei Elektroautos deutlich schwerer als bei Verbrennerfahrzeugen.

Der Autobauer Renault hat im dritten Quartal mehr Autos verkauft als im Vorjahr. Der Umsatz stieg im Vergleich zum Vorjahreswert um 7,6 Prozent auf 10,5 Milliarden Euro. Damit blieben die Franzosen aber etwas hinter den Erwartungen der Analysten zurück. Währungsbereinigt - also ohne die Folgen des starken Euro - wäre der Erlös um 14 Prozent nach oben geklettert.

In der Versicherungsbranche sind wegen stark gestiegener Kosten die nächsten Preiserhöhungen in Sicht. Der weltgrößte Rückversicherer Munich Re will bei den anstehenden Preisverhandlungen mit den Erstversicherern die Inflation als "wesentlichen Faktor" berücksichtigen, wie das Unternehmen mitteilte. Ein zweiter Preistreiber seien demnach Naturkatastrophen.

Erstversicherer wie die Allianz oder Generali schließen ihrerseits Versicherungen ab, um für unerwartet hohe Schäden gewappnet zu sein. Dieses Geschäft übernehmen die Munich Re und andere Rückversicherer. Preiserhöhungen im Rückversicherungsgeschäft bekommen Verbraucherinnen und Verbraucher also nicht direkt zu spüren, doch sind die Erstversicherer naturgemäß bestrebt, höhere Kosten an die Kunden weiterzugeben.

Der Labor- und Pharmazulieferer Sartorius muss wegen der anhaltend gedämpften Investitionslaune seiner Kundinnen und Kunden einen Gewinneinbruch verkraften. In den ersten neun Monaten sank der Überschuss um fast zwei Drittel auf knapp 197 Millionen Euro. Das Management hatte bereits in der vergangenen Woche seine Prognosen für das laufende Jahr gesenkt, unter anderem weil der Lagerbestandsabbau in den Abnehmerbranchen sich länger hinzieht als gedacht. Trotz erster Erholungstendenzen verschiebe sich der erhoffte Aufschwung, hieß es vom Konzern nun dazu.

Der finnische Telekomkonzern Nokia hat wegen schlechter Quartalszahlen massive Stellenstreichungen angekündigt. Das Unternehmen teilte mit, das Personal solle bis 2026 auf 72.000 Mitarbeitende sinken - das wären 14.000 Stellen weniger als zurzeit. Der Stellenabbau soll bis zu 1,2 Milliarden Euro einsparen. Nokia hatte zuvor einen Einbruch des Gewinns im dritten Quartal um 69 Prozent im Vergleich zum Vorjahr auf 133 Millionen Euro gemeldet. Der Umsatz ging um 20 Prozent auf knapp fünf Milliarden Euro zurück. Nokia steht in vielen Ländern im Wettbewerb mit dem schwedischen Konkurrenten Ericsson sowie dem chinesischen Huawei-Konzern um den Aufbau von 5G-Netzwerken.

Die südkoreanischen Autohersteller Hyundai und Kia decken sich mit Halbleitern des deutschen Chipherstellers Infineon ein. Die Unternehmen hätten einen mehrjährigen Liefervertrag unterzeichnet, teilte Infineon mit. Infineon werde Fertigungskapazitäten aufbauen und vorhalten, um Hyundai/Kia bis 2030 mit Leistungshalbleitern aus Siliziumkarbid (SiC) und Silizium (Si) zu beliefern. Die Südkoreaner werden sich daran finanziell beteiligen. Zum Volumen der Vereinbarung äußerte sich Infineon nicht.

Ungeachtet erneuter Zuwächse hat SAP mit seinem Quartalsergebnis die Markterwartungen teilweise verfehlt. Der Softwareriese gab zwar einen Anstieg der Erlöse aus dem zukunftsträchtigen Cloud-Geschäft um währungsbereinigte 23 Prozent auf 3,472 Milliarden Euro bekannt. Den vom Datenanbieter Visible Alpha im Auftrag des Unternehmens zusammengestellten Prognosen zufolge hatten Analysten mit 3,525 Milliarden Euro gerechnet. Der Konzernumsatz legte um neun Prozent zu und lag mit 7,744 Milliarden Euro im Rahmen der Markterwartungen. Der um 16 Prozent gestiegene bereinigte operative Gewinn übertraf mit 2,278 Milliarden Euro die Prognose von 2,194 Milliarden Euro.

Der US-Elektroautobauer Tesla bekommt den selbst angezettelten Preiskampf zu spüren. Die Gewinnmarge sank im abgelaufenen dritten Quartal auf 17,9 Prozent, wie das Unternehmen mitteilte. Im Vorjahresquartal - vor den Preissenkungen - betrug sie 25,1 Prozent, im Vorquartal noch 18,2 Prozent. Der Umsatz stieg um neun Prozent auf 23,35 Milliarden Dollar und damit weniger als die Prognose der Analysten von 24,1 Milliarden Dollar. An der Börse kamen die Zahlen nicht gut an. Tesla-Papiere sackten um mehr als neun Prozent ab.

Das Vorgehen gegen das Teilen von Zugangsdaten und das günstigere Abo mit Werbeanzeigen bringen Netflix viele neue Kunden. Die Abonnenten-Zahl stieg im vergangenen Quartal um 8,76 Millionen. Das war deutlich besser als die knapp sechs Millionen, die Netflix selbst erwartet hatte. Der Videostreaming-Riese fühlt sich nun so sehr bestärkt in seiner Strategie, dass einige Abo-Varianten zunächst für Kundinnen und Kunden in den USA, Frankreich und Großbritannien teurer werden sollen. Die Aktie legte um mehr als 15 Prozent zu.

Die fahrerlosen Robotaxis der GM-Tochterfirma Cruise sollen 2026 in Tokio auf die Straße kommen. GM arbeitet dafür mit dem japanischen Autokonzern Honda zusammen, wie die Unternehmen ankündigten. Honda entwickelte die selbstfahrenden "Origin"-Fahrzeuge mit, die bald zunächst in den USA im Robotaxi-Dienst von Cruise eingesetzt werden sollen. Die Wagen haben weder Lenkrad noch Pedale. Für Tokio sollen in den USA zunächst 500 "Origin"-Fahrzeuge gebaut werden.

Der Schweizer Nahrungsmittelkonzern Nestlé hat in den ersten neun Monaten des laufenden Jahres weniger umgesetzt als im Vorjahreszeitraum. Dabei hat der hohe Schweizer Franken dem Unternehmen einen Strich durch die Rechnung gemacht. Der Umsatz ging damit um 0,4 Prozent auf 68,8 Milliarden Franken (72,5 Mrd Euro) zurück. Der starke Franken schmälerte den Umsatz dabei um 7,4 Prozent.

Der US-Telekomkonzern AT&T hat erstmals seit mehreren Quartalen wieder mehr Neukunden an sich binden können als erwartet. Zudem traut sich das Management eine optimistischere Jahresprognose zu. Der freie Mittelzufluss dürfte nun bei rund 16,5 Milliarden US-Dollar liegen. Bislang hatte der Vorstand 16 Milliarden Dollar angepeilt. Die AT&T-Aktie legte im vorbörslichen US-Handel nach den Neuigkeiten um 4,4 Prozent zu.

Wegen illegaler Preisabsprachen muss der Pharmakonzern Boehringer Ingelheim eine Strafe von etwas mehr als zehn Millionen Euro zahlen. Eine Untersuchung habe ergeben, dass sechs Unternehmen - darunter Boehringer - vereinbart hätten, Mindestverkaufspreise für ein wichtiges Ausgangsmaterial krampflösender Medikamente wie Buscopan festzulegen und Quoten zuzuteilen, teilte die EU-Kommission heute mit. "Darüber hinaus tauschten die Unternehmen sensible Geschäftsinformationen aus." Konkret muss Boehringer den Angaben zufolge 10,4 Millionen Euro und damit den Löwenanteil der insgesamt 13,4 Millionen Euro schweren Kartellstrafe zahlen.

Wie der iPhone-Hersteller Apple will auch Google künftig mehr Smartphones in Indien zusammenbauen lassen, auch um die Abhängigkeit von China zu verringern. Google-Chef Sundar Pichai kündigte heute an, sein Unternehmen werde das neue Pixel 8 in Indien produzieren. Die ersten Geräte sollen 2024 auf den Markt kommen. Google-Manager Rick Osterloh lobte, Indien habe sich in den vergangenen Jahren als "Weltklasse-Standort" für die Industrie etabliert. Google setze darauf, dass mehr Menschen in Indien Pixel-Handys kaufen werden. Das Land ist der zweitgrößte Markt für Smartphones nach China. 

Der Baustoffkonzern Heidelberg Materials hat im dritten Quartal trotz eines Umsatzrückgang mehr Gewinn gemacht als von Analysten erwartet. Das Betriebsergebnis sei von Juli bis September auf 1,08 Milliarden Euro gestiegen, ein Wachstum von 23,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Der Hersteller von Zement, Beton, Sand und Kies hob sein operatives Gewinnziel für das Gesamtjahr leicht an auf eine Spanne von 2,85 bis 3,0 Milliarden Euro von bisher 2,7 bis 2,9 Milliarden Euro.

Post baut eigenes Tankstellennetz für Biogas

Die Post will in Deutschland an elf Paketzentren ein eigenes Tankstellennetz für Biogas aufbauen. Den klimaneutralen Kraftstoff Bio-CNG (Compressed Natural Gas) aus Abfall- und Reststoffen liefere OG Clean Fuels. Das Unternehmen baue und betreibe die Tankstellen auch, wie die DHL Group heute mitteilte. Derzeit hat die Post 170 gasbetriebene Lastwagen im Einsatz. Bis Ende 2023 werden es 360 sein. Die CNG-Tankstellen sollen auch Frachtpartner von DHL mit eigenen CNG-Fahrzeugen nutzen können.

Der Chef der Kurznachrichtenplattform X, Elon Musk, hat einen Medienbericht über einen möglichen Rückzug seiner Online-Plattform X (ehemals Twitter) aus der Europäischen Union zurückgewiesen. Das sei "völlig falsch", schrieb der Milliardär heute auf der Plattform X. Er reagierte damit auf einen Bericht von "Business Insider", wonach er erwogen haben soll, wegen der EU-Vorgaben den Dienst für Nutzer in der EU zu sperren. Auslöser sei die Unzufriedenheit des Tech-Chefs mit dem Digital-Gesetz DSA, schrieb die Website in der Nacht zum Donnerstag unter Berufung auf eine mit dem Unternehmen vertraute Person. Das DSA-Gesetz (Digital Services Act) verpflichtet große Online-Plattformen, konsequent und schnell unter anderem gegen Hassrede vorzugehen.

Der Schienen- und Verkehrstechnikkonzern Vossloh wird nach einem zufriedenstellenden dritten Quartal erneut optimistischer für das Gesamtjahr. Der Umsatz solle auf 1,175 bis 1,225 Milliarden Euro steigen nach 1,05 Milliarden Euro im vergangenen Jahr, teilte das im SDAX notierte Unternehmen mit. Bislang hatte Vossloh an beiden Ende der Spanne etwas weniger angepeilt. Grund für die Prognoseanhebung seien überraschend gute Geschäfte mit Serienprodukten sowie individuell angepassten Systemen. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) dürfte nun auf 94 bis 100 Millionen Euro steigen nach 78,1 Millionen Euro im Jahr 2022. Der Vorstand hatte bisher ein Ziel von 87 bis 94 Millionen Euro kommuniziert.

Der Schweizer Arzneimittel- und Diagnostikhersteller Roche spürt weiterhin die Auswirkungen des nachlassenden Corona-Einflusses. In den ersten neun Monaten des Jahres verzeichnete das Schweizer Unternehmen einen Umsatzrückgang um sechs Prozent im Vergleich zum Vorjahr, was sich auf knapp 44,1 Milliarden Franken (rund 46,5 Milliarden Euro) belief, wie das Unternehmen heute bekannt gab. Die Flaute im Geschäft mit Corona-Tests und -Arzneien setzte den Baslern zu. Das Management sieht dennoch einen Silberstreif am Horizont: Ab dem zweiten Quartal 2024 soll der negative Einfluss der Pandemie keine Rolle mehr spielen, unterstrich Konzernchef Thomas Schinecker vor Journalistinnen und Journalisten. Roche-Aktien fielen zeitweise auf den tiefsten Stand seit Ende 2018.

Der Flughafenbetreiber Fraport erweitert sein US-Geschäft in der Bundeshauptstadt Washington. Ab dem kommenden Jahr wird das Unternehmen aus Frankfurt die Gastronomie- und Einzelhandelsflächen in den Terminals der Flughäfen Washington Dulles International und Ronald Reagan National vermarkten. Die Konzession der Flughafenbehörde erstreckt sich über eine Laufzeit von zehn Jahren, wie der MDAX-Konzern heute in Frankfurt berichtete. Beide Flughäfen werden jährlich von jeweils mehr als 21 Millionen Passagieren frequentiert und verfügen jeweils über rund 11.000 Quadratmeter kommerzielle Flächen. Fraport ist bereits als Center-Manager an zwei Flughäfen in New York sowie in Baltimore, Cleveland und Nashville in den USA tätig.

Der weltweit größte Hersteller von Elektroauto-Batterien, CATL aus China, verzeichnete im dritten Quartal eine deutlich langsamere Gewinnsteigerung als zuvor. Das Ergebnis legte gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 10,7 Prozent auf umgerechnet 1,34 Milliarden Euro zu. Im zweiten Quartal verzeichnete das Unternehmen noch ein Plus von 63 Prozent, während es im zweiten Quartal des vorherigen Jahres sogar ein Wachstum des Ergebnisses um 188 Prozent gab. CATL steht unter Druck, da die Nachfrage nach Lithium-Ionen-Batterien schwächer ist als erwartet und Konkurrenten günstigere Batterien anbieten. Citigroup-Analysten erklärten, dass CATL wahrscheinlich auch die Preise senken müsse, um seinen Marktanteil zu sichern.

Die EU-Kommission hat grünes Licht für die milliardenschwere Übernahme des Biotech-Spezialisten Seagen durch den US-Pharmariesen Pfizer gegeben. Die Genehmigung sei ohne Auflagen erfolgt, teilte die Brüsseler Behörde mit. Pfizer zahlt für das US-Unternehmen Seagen, das auf innovative Krebsbehandlungen spezialisiert ist, 43 Milliarden Dollar. 

Der Großhändler Metro verzeichnete wegen der Schwäche des russischen Rubels und der türkischen Lira im Sommer einen Umsatzrückgang. Der Vorstand des SDAX-Unternehmens rechnet nun für das gesamte abgelaufene Geschäftsjahr mit einem bereinigten operativen Gewinn in der unteren Hälfte der bisherigen Zielspanne. Demnach dürfte das Ergebnis von knapp 1,4 Milliarden Euro im Geschäftsjahr 2021/2022 wechselkursbereinigt um 150 bis 225 Millionen Euro sinken. Metro wies angesichts eines Cyberangriffs vor einigen Monaten zudem auf gestiegene Kosten für die Sicherheit seiner Computersysteme hin.

Der Maschinenbauer Dürr hat die Prognose für das nächste Jahr wegen schwacher Geschäfte mit der Holzbearbeitung gesenkt. Wegen des stark rückläufigen Auftragseingangs infolge des anhaltenden Abschwungs im Markt für Holzbearbeitungsmaschinen werde die Marge gemessen am Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) vor Sondereffekten 2024 bei 4,5 bis sechs Prozent bei einem Umsatzwachstum von fünf bis zehn Prozent liegen, teilte der MDAX-Konzern am Abend in Bietigheim-Bissingen mit. Die bisher für 2024 prognostizierte Marge von acht Prozent setze eine Geschäftserholung in der Holzbearbeitung voraus und werde frühestens für 2026 erwartet.