Sparprogramm Nokia will bis zu 14.000 Jobs streichen
Der finnische Telekomausrüster Nokia setzt ein neues Sparprogramm auf. Bis Ende 2026 will er mindestens 800 Millionen Euro weniger ausgeben. Tausende Stellen im Konzern könnten wegfallen.
Der Mobilfunkausrüster Nokia muss wegen schwacher Umsätze sparen und will deswegen bis zu 14.000 Arbeitsplätze streichen. Bis Ende 2026 will Konzernchef Pekka Lundmark zwischen 800 Millionen und 1,2 Milliarden Euro einsparen, um das Langfristziel einer operativen Marge von 14 Prozent zu schaffen, wie das Unternehmen heute mitteilte. "Nokia geht davon aus, dass das Programm schnell umgesetzt wird mit Einsparungen von mindestens 400 Millionen Euro 2024 und weiteren 300 Millionen Euro 2025", erklärte der Konzern.
Um die Sparziele zu erreichen, seien Stellenstreichungen von bis zu 15 Prozent möglich. Aktuell beschäftigt Nokia 86.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Es werde erwartet, dass das Programm zu einem Rückgang der Beschäftigtenzahl auf 72.000 bis 77.000 führen werde, hieß es weiter.
Schlechtes Geschäft in Nordamerika
Im dritten Quartal brach der Nettoerlös von Nokia zum Vorjahr um ein Fünftel auf knapp fünf Milliarden Euro ein. Das bereinigte operative Ergebnis ging um mehr als ein Drittel auf 424 Millionen Euro zurück. Unter dem Strich verdiente Nokia auf vergleichbarer Basis 299 Millionen Euro nach 551 Millionen im Vorjahr.
Vor allem der Verkauf von Ausrüstung für den Mobilfunkstandard 5G sei in Märkten wie Nordamerika schleppend gelaufen. "Während unsere Umsätze im dritten Quartal belastet waren von der anhaltenden Unsicherheit, rechnen wir für das vierte Quartal mit einer normaleren saisonalen Verbesserung für unser Netzwerkgeschäft", sagte Nokia-Chef Pekka Lundmark.
Erwartungen erneut gesenkt
Wegen ausgebliebener Geschäfte rechnet der Manager zudem nur noch mit dem Minimum seiner Umsatzjahresziels. "Wir peilen das untere Ende unserer Umsatzspanne für 2023 an", sagte er laut Mitteilung. Bislang will Nokia 23,2 bis 24,6 Milliarden Euro erlösen. Sollte der Konzern nur einen Umsatz am untere Ende erwirtschaften, entspräche das bei konstanten Wechselkursen gegenüber dem Vorjahr einem Rückgang von vier Prozent. Die bereinigte operative Marge dürfte durch die derzeitigen Sparmaßnahmen in der Mitte der angepeilten Spanne von 11,5 bis 13,0 Prozent liegen.
Bereits zum ersten Halbjahr hatte Nokia seine Jahresziele gesenkt. Erst zum Wochenbeginn hatte der schwedische Konkurrent Ericsson einen Milliardenverlust im dritten Quartal gemeldet und vor einer weiterhin gedämpften Investitionsbereitschaft von Kunden gewarnt.