US-Notenbank Fed erhöht Leitzins weiter
Trotz der Bankenkrise bleibt die US-Notenbank bei ihrem Kurs: Zur Bekämpfung der Inflation erhöht die Fed ihren Leitzins erneut um 0,25 Prozentpunkte. Damit liegt er nun in der Spanne von 4,75 bis 5,0 Prozent.
Auch nach den Turbulenzen im Bankensektor setzt die US-Notenbank Fed ihren Zinskurs fort. Zur Bekämpfung der Inflation erhöhte sie den Schlüsselsatz des Leitzinses um 0,25 Prozentpunkte. Die Leitzins-Spanne liegt damit jetzt bei 4,75 bis 5,0 Prozent. Der Schritt war allgemein erwartet worden. Die Währungshüter signalisierten damit, dass sie der Inflation weiterhin Paroli bieten wollen.
Die Fed musste bei ihrer Entscheidung abwägen zwischen der Beruhigung der Sorgen im Bankensektor und dem Kampf gegen die hohen Verbraucherpreise. Im vergangenen Jahr hatte die Fed mehrmals den Leitzins um beachtliche 0,75 Prozentpunkte angehoben, aber das Tempo zuletzt verlangsamt. Schon im Februar setzte sie auf einen kleinen Zinsschritt von 0,25 Prozentpunkten.
Inflationsrückgang etwas schwächer als erwartet
Jüngste Daten zeigen, dass die hohe Inflation in der größten Volkswirtschaft der Welt auf dem Rückzug ist. Allerdings wird der Rückgang einer neuen Fed-Schätzung zufolge nicht ganz so stark ausfallen wie zuletzt erwartet.
Für das laufende Jahr rechnen die Währungshüter mit einer etwas höheren Inflationsrate von durchschnittlich 3,3 Prozent. Im Februar lag sie noch bei sechs Prozent, die mittelfristig gewünschte Inflationsrate liegt bei zwei Prozent - davon sind auch die neuen Zahlen noch entfernt.
Wachstumserwartung etwas niedriger
Ihre Erwartung an das US-Wirtschaftswachstum korrigierte die Fed leicht nach unten: Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) der weltgrößten Volkswirtschaft soll demnach in diesem Jahr um 0,4 Prozent wachsen. Das wären 0,1 Prozentpunkte weniger als im Dezember prognostiziert.
Im Anschluss an die Zinsentscheidung sagte Notenbankchef Jerome Powell, die Fed habe wegen der jüngsten Turbulenzen an den Finanzmärkten eine mögliche Pause bei den Zinserhöhungen erwogen. Die Zinserhöhung sei jedoch breit unterstützt gewesen.
Powell schließt weitere Zinserhöhungen nicht aus
Die Auswirkungen der Turbulenzen im Bankensektor seien allerdings noch unklar, betonte Powell. Er machte aber auch deutlich, dass der Leitzins im laufenden Zyklus gegebenenfalls noch stärker angehoben werden könne als dies derzeit erwartet wird.
Die Fed-Mitglieder rechneten erst im kommenden Jahr wieder mit sinkenden Zinsen, wobei der Leitzins 2024 nicht so stark sinken dürfte wie bisher erwartet worden war.