Inflation unter EZB-Zielwert Preisdruck in der Eurozone lässt nach
Die schwache Konjunktur in vielen Euro-Staaten drückt weiter auf die Preisentwicklung. Im Februar fiel die Inflation in der Eurozone erstmals seit 2010 unter die von der EZB angepeilte Zielmarke von knapp zwei Prozent. Die niedrigste Teuerung gab es in Griechenland, die höchste in Estland und den Niederlanden.
Erstmals seit zwei Jahren ist die Inflation im Euroraum unter den EZB-Zielwert von knapp zwei Prozent gefallen. Nach einer jährlichen Teuerungsrate von 2,0 Prozent im Januar sei die Inflation auf 1,8 Prozent zurückgefallen, teilte das europäische Statistikamt Eurostat in Luxemburg mit. Das ist das niedrigste Niveau seit August 2010. Ein Grund dafür dürfte die schwache Konjunktur in vielen Staaten der Eurozone sein.
Deutschland im Durchschnitt
Die niedrigsten Inflationsraten des Euroraums stellten die Statistiker in den Euro-Krisenstaaten Griechenland (0,1 Prozent) und Portugal (0,2 Prozent) fest. Die höchste Teuerung wurde in Estland mit einer Rate von 4,0 und den Niederlanden mit 3,2 Prozent gemessen. In Deutschland lag die Inflationsrate wie im gesamten Währungsraum bei 1,8 Prozent.
Teurer wurden auf Jahressicht vor allem Elektrizität sowie Obst und Tabak, während die Preise für Telekommunikation, medizinische Dienstleistungen und Bekleidung sanken.
Die EZB sieht Preisstabilität in der Eurozone bei einer Inflationsrate von knapp zwei Prozent als gewährleistet an. Wegen der schwachen Wirtschaftsentwicklung rechnet die Notenbank damit, dass die Inflation auch weiterhin unter dem Zielwert liegen wird. In der vergleichsweise niedrigen Inflationsrate sehen Experten Spielraum für eine weitere Zinssenkung. Derzeit liegt der Leitzins auf dem Rekordtief von 0,75 Prozent.