EU erwartet für 2014 ein Plus von 1,1 Prozent Die Eurozone wächst - aber langsam
Der Euroraum kämpft sich allmählich aus der Krise: Für 2014 rechnet die EU-Kommission mit einem Wirtschaftswachstum von 1,1 Prozent, im Jahr darauf soll es gar um 1,7 Prozent aufwärts gehen. Für viele Arbeitslose in Südeuropa dürfte das trotzdem zu wenig sein.
Mit der Konjunktur in der Eurozone geht es aufwärts - allerdings langsamer als erhofft. "Es gibt zunehmend Anzeichen, dass die europäische Wirtschaft einen Wendepunkt erreicht hat", sagte EU-Währungskommissar Olli Rehn. Trotzdem senkte die Kommission ihre Wachstumsprognose für 2014 leicht auf 1,1 Prozent (bislang 1,2 Prozent).
Europas Wirtschaft leidet seit Jahren unter den Folgen der Schuldenkrise in Ländern wie Griechenland, Spanien oder Portugal. Die Sparprogramme der dortigen Regierungen lasten auf Unternehmen und Verbrauchern, die Arbeitslosigkeit ist hoch wie nie. Auch im übrigen Europa ist das zu spüren: Zusammengenommen dürfte das Inlandsprodukt in den 18 Euro-Ländern in diesem Jahr nochmals um 0,4 Prozent schrumpfen, teilte die EU-Kommission mit.
Schub aus Deutschland?
Trotz der für 2014 prognostizierten Erholung werde die Arbeitslosigkeit auf einem "nicht hinnehmbaren" Niveau bleiben, sagte Rehn. Dafür machte er vor allem die maue Nachfrage nach Produkten aus der Euro-Zone verantwortlich. Hintergrund: Auch in Schwellenländern wie Indien, Brasilien und selbst China lahmt die Konjunktur. Die Menschen und Firmen dort importieren entsprechend weniger aus Europa.
Einen spürbaren Aufschwung erwartet die EU erst für 2015. Dann soll die Wirtschaft in der Euro-Zone um 1,7 Prozent zulegen. Größter Wachstumstreiber sei die Binnenkonjunktur - also die Nachfrage innerhalb der Euro-Zone. Hier erhofft sich die EU vor allem aus Deutschland einen Schub. Laut Rehn dürfte die deutsche Wirtschaft in diesem Jahr um 0,5 Prozent, nächstes Jahr um 1,7 Prozent und 2015 um 1,9 Prozent wachsen.
Die mäßigen Konjunkturaussichten dürften sich auch in den Staatshaushalten widerspiegeln. Für 2013 rechnet die Kommission in der Euro-Zone im Schnitt mit einem Fehlbetrag von 3,1 Prozent der Wirtschaftsleistung. Für 2014 sagt sie ein Minus von 2,5 Prozent voraus, 2015 dürften es minus 2,4 Prozent werden.