Prognose des Internationalen Währungsfonds Europa bremst die Weltwirtschaft
Der Internationale Währungsfonds sieht die Weltwirtschaft auf Erholungskurs. China bleibe die Wachstumslokomotive und auch die US-Konjunktur ziehe deutlich an. Ganz anders die neue Prognose für Europa. Hier stünden die Zeichen auf Rezession. Daran werde auch Deutschland nichts ändern.
Von Rüdiger Paulert, WDR-Hörfunkstudio Washington
Der Internationale Währungsfonds sieht gegenwärtig eine weltweite Konjunkturerholung in drei unterschiedlichen Geschwindigkeiten. Am langsamsten geht es in Europa voran. Dieser Kontinent scheide gegenwärtig als Konjunkturlokomotive aus, urteilt der IWF. In diesem Jahr schrumpfe die europäische Wirtschaft leicht. Im nächsten Jahr werde sie nach Erwartung des IWF nur schwach wachsen.
Deutschland kann Schwäche der anderen nicht ausgleichen
Deutschland mit leicht besseren Werten als Europa im Durchschnitt kann die Probleme von Italien und Spanien, aber auch von Frankreich nicht ausgleichen. Angesichts dieser nur gedämpften Erwartungen empfiehlt der Währungsfonds, die Nachfrage in diesen Ländern noch zusätzlich zu erhöhen.
Schon besser sind dagegen die Vereinigten Staaten dran. Hier erwartet der Währungsfonds drei Prozent Wachstum im nächsten Jahr nach fast zwei Prozent in diesem Jahr. Statt weiterer kurzfristiger Sparmaßnahmen, die schon jetzt die Konjunktur gebremst hätten, lautet der Rat des IWF für die USA, einen mittelfristigen Sparkurs festzulegen.
Stärkstes Wachstum in China
Am stärksten aber floriert auch gegenwärtig die Wirtschaft in den Schwellenländern Asiens. China steht mit rund acht Prozent Wachstum an der Spitze, gefolgt von Indien mit sechs Prozent.
Insgesamt sieht der IWF die Weltwirtschaft auf dem richtigen Weg, heißt es in der Weltkonjunkturprognose. Aber mit tiefen Einbrüchen müsse man bis zur endgültigen Genesung immer wieder rechnen.